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Pflegenotstand

In MV-Krankenhäusern fehlen 500 Pflegekräfte 

Schwerin / Lesedauer: 2 min

In den Krankenhäusern von Mecklenburg-Vorpommern fehlen laut der Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus 500 Pflegekräfte. Den Nachwuchs stört aber offenbar nicht nur die schlechte Bezahlung.
Veröffentlicht:17.11.2018, 05:58
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An Mecklenburg-Vorpommerns Krankenhäusern fehlen rund 500 Pflegekräfte. Das sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern (AKMV), Wolfgang Gagzow, in Schwerin nach dem 13. Krankenhaustag.

Viele Krankenhäuser des Landes hätten „zwanzig bis dreißig Stellen zu besetzen”. Der Personalengpass in der Pflege bleibe ein brennendes Problem. Daran würden die grundsätzlich richtigen Maßnahmen der Bundesregierung kurzfristig nichts ändern.

Personal fehlt an anderen Stellen

Gagzow kritisierte eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die ein Mindestmaß an Pflegekräften in bestimmten Bereichen der Krankenhäuser zu bestimmten Zeiten vorschreibt. Dadurch werde die Zahl der Pflegekräfte insgesamt nicht erhöht, sagte Gagzow. Das Personal fehle dann möglicherweise in anderen Abteilungen, deren Patienten jedoch dasselbe Recht auf gute Pflege hätten.

Die mit der Verordnung verbundenen Nachweispflichten führten zu mehr Bürokratie, wodurch die Zeit für die Arbeit am Patienten wiederum knapper werde.

Wenn die Verordnung im Januar in Kraft tritt, ist laut Gagzow abzusehen, dass Kapazitäten verknappt, gegebenenfalls Patienten abgewiesen oder sogar Abteilungen geschlossen werden müssten. Starre Normen seien „kontraproduktiv”. Die Personaluntergrenzen sollen nach Angaben der AKMV ab Januar 2019 für die Bereiche Intensivmedizin, Geriatrie, Kardiologie und Unfallchirurgie gelten.

Pflegeberuf attraktiver machen

An den 39 Krankenhäusern Mecklenburg-Vorpommerns arbeiten laut AKMV rund 14.000 Pflegekräfte. Der Krankenstand sei hoch und viele Mitarbeiter würden in den nächsten Jahren in Rente gehen, sagte Gagzow.

Um den Pflegeberuf im Krankenhaus für Nachwuchskräfte attraktiver zu machen, müsste er nicht nur besser bezahlt werden. Die Pflegekräfte müssten von bürokratischen Nachweispflichten entlastet werden. Diese Aufgaben sollten andere Mitarbeiter übernehmen, die dafür speziell ausgebildet sind.