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Backhaus

Beim Wolf gibt’s in MV keine Beißhemmung mehr

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Eigentlich haben sich Till Backhaus und der Bauernverband immer ganz lieb gehabt. Doch wenn es um den Wolf geht, kann man offenbar schnell mal zum Tier werden.
Veröffentlicht:23.11.2018, 06:18

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Attacke: In der Debatte um den Umgang mit Wölfen beißt Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) jetzt zurück. Dabei trifft es nun ausgerechnet den Landesbauernverband, mit dem der Minister eigentlich ganz dicke ist: „Äußerungen des Verbandspräsidenten, es gäbe in Mecklenburg-Vorpommern kein Wolfsmanagement, wirken wie blanker Hohn“, sagte der Minister am Donnerstag im Landtag.

Schließlich habe man das ganze Land – mit Ausnahmen der Inseln Poel und Rügen – zum Wolfsgebiet erklärt. Tierhalter in diesem Gebiet könnten sich Zuwendungen für Schutzmaßnahmen fördern lassen. Zudem könnten Ausgleichszahlungen und Prävention ab Mitte 2019 bis zu einer Höhe von 100 Prozent gefördert werden. Bund und Länder seien sich auch einig, so genannte Problemwölfe töten zu lassen. Mitarbeiter für das Wolfsmanagement seien eingestellt sowie eine Hotline eingerichtet worden. „Konzeptlosigkeit sieht für mich anders aus“, sagte Backhaus.

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Antrag für gezielte Jagd auf Wölfe

Die Linksfraktion wählte ähnlich scharfe Töne – nur ist die Stoßrichtung eine völlig andere. „Der Wolf soll als Sündenbock für eine verfehlte Agrarpolitik herhalten, die die Weidetierhalterinnen seit Jahren im Stich lässt. Verhaltensauffällige Wölfe können bereits heute entnommen werden. Deshalb haben wir heute eine Phantomdiskussion und Jagd auf Pappkameraden“, sagte Abgeordneter Wolfgang Weiß. Seine Kritik richtete sich an die Adresse der Fraktion Freie Wähler/BMV, die per Antrag eine gezielte Jagd auf Wölfe durchsetzen wollte. Die Ankündigung des Landwirtschaftsministers, zukünftig alle Präventionsmaßnahmen und alle Verluste der Weidetierhalter durch den Wolf vollständig ausgleichen zu wollen, sei dagegen ein richtiger Ansatz“, sagte Linken-Abgeordneter Weiß.

AfD-Politiker Jürgen Strohschein warf Backhaus vor, dass dessen Wolfsmanagement nicht funktioniere. „Die Zunahme der Wölfe wird zu immer mehr Konflikten führen.” Die notwendige Regulierung des Bestandes sei vermutlich gar nicht gewollt. Die AfD fordere Schutzzonen für Wolf und Biber, in denen sich die Tiere aufhalten dürften. Heißt: Außerhalb dieser Zonen darf immer auf die Tiere geballert werden.