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Doppeltes Desaster

Jetzt ist die A20 komplett abgesackt

Tribsees / Lesedauer: 2 min

Seit Herbst klafft ein Loch in der A20 bei Tribsees, das immer größer wurde. Nun ist die gegenüberliegende Fahrbahn Richtung Stettin eingestürzt.
Veröffentlicht:12.02.2018, 10:20

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Das A20-Fiasko ist komplett. Am Montagmorgen ist bei Tribsees auch die andere Hälfte der Autobahn abgesackt. Für den Verkehr hat das keine Auswirkungen, der Abschnitt war ohnehin schon gesperrt.

Die Fahrbahn der A20 bei Tribsees in Richtung Lübeck war im Herbst vergangenen Jahres abgesackt. Seitdem ist der Krater immer größer geworden. Von ursprünglich 40 Metern wuchs das Loch auf rund 95 Meter Länge an. Jetzt stürzte direkt nebenan die Fahrbahn in Richtung Stettin ein, wie auf Bildern von Montagvormittag zu sehen ist. Leitplanken und Fahrbahndecke sind mehrere Meter ins Moor gerutscht.

Beide Fahrbahnen sind nebeneinander abgesackt.
Beide Fahrbahnen sind nebeneinander abgesackt. (Foto: Stefan Tretropp)

Das Schweriner Verkehrsministerium hatte bereits mit dem weiteren Einsturz gerechnet, wie es auf Nachfrage hieß. Da die Autobahn an dieser Stelle durch den ersten Absturz so instabil war, sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis auch die andere Seite nachgibt, hieß es. Am Montag stellten Behördenmitarbeiter vor der zerstörten Gegenfahrbahn Absperrungen auf. 

Der Grund für das Desaster ist eine große Torflinse unter der Autobahn. Was genau im Boden geschehen ist, ist weiter unklar. Spekuliert wird, ob etwa zu schwache Stützen verwendet wurden oder ob beim Bau schlicht falsch kalkuliert wurde.

Ministerium warnt: Niemand darf Stelle betreten

Offenbar lockt die Autobahn trotz einer Absperrung immer wieder Schaulustige an. Das Innenministerium sah sich daher am Montag zu folgender Warnung gezwungen: "Wir möchten eindringlich vor dem unbefugten Betreten dieses gesperrten Autobahnabschnittes warnen. In diesem Bereich ist mit weiteren plötzlichen Absackungen zu rechnen." Laut einer Sprecherin bestehe Gefahr für Leib und Leben. Die Absperrungen und Hinweisschilder an der Stelle sollten demnach zwingend beachtet werden.