StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernJuli in diesem Jahr deutlich zu nass

Tourismus dennoch optimistisch

Juli in diesem Jahr deutlich zu nass

Rostock / Lesedauer: 2 min

Mit gefühlten Wetterstatistiken ist es so eine Sache und früher war sowieso alles besser. Aber tatsächlich war der Juli im Land auch aus Sicht der Meteorologen deutlich zu nass. Die Touristiker sind dennoch verhalten optimistisch.
Veröffentlicht:30.07.2017, 15:45
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Nicht nur gefühlt war dieser Juli eine feuchte Angelegenheit. In Mecklenburg-Vorpommern war er statistisch deutlich zu nass, wie Uwe Ulbrich von Metomedia auf der Insel Hiddensee am Freitag sagte. Allein bei den starken Regenfällen, die Tief „Alfred” vom 25. auf den 26. Juli brachte, sei stellenweise fast das Doppelte der normalen Monatsmenge innerhalb von 24 Stunden gefallen.

Monatsspitzenreiter sei Penkun (Landkreis Vorpommern-Greifswald) mit 189,5 Litern pro Quadratmeter, sagte Ulbrich. Am trockensten blieb es demnach in Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) mit 86,2 Litern – und auch das ist deutlich zu nass. „Die Niederschlagsmenge für den Juli liegt in MV statistisch zwischen 55 und 65 Liter pro Quadratmeter”, sagte Ulbrich. In diesem Juli kamen außer in Barth nur in Stralsund und Greifswald weniger als 100 Liter herunter. „Gefühlte Statistiken” seien immer problematisch, sagte Ulbrich. „Aber in diesem Jahr stimmt sie.”

Erstes Halbjahr mit dem Vorjahr vergleichbar

Großen Anteil an den hohen Niederschlägen hatte den Angaben zufolge Tief „Alfred”, das unter anderem im Harz für Verwüstungen gesorgt hatte. Im Nordosten hatte die Messstation auf Schloss Rattey (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) mit 96,9 Litern pro Quadratmetern am meisten Regen zu verzeichnen.

Im Tourismus spüren natürlich vor allem Campingplatzbetreiber das schlechte Wetter. Bei starken Schlechtwetterfronten in den Jahren 2011 und 2014 habe der Camping-Sektor Einbrüche bei den Gästezahlen von bis zu 18 Prozent zu verkraften gehabt, sagte der Geschäftsführer des Tourismusverbandes (TMV), Bernd Fischer. „Die Anzeichen, dass wir möglicherweise solche Rückgänge im Bereich Camping haben werden, gibt es schon”, sagte Fischer. „Im Bereich Schlechtwetterangebote haben wir Nachholebedarf, das wird auch von den Gästen so gesehen.”

Insgesamt sei das erste Halbjahr aus Sicht des Tourismusverbandes aber gut und vergleichbar mit dem Vorjahr verlaufen. Im Gesamtergebnis werde der Juli sich zwar bemerkbar machen, es sei aber keine Katastrophe. „Die Branche ist in der Lage, auch mal 14 Tage Schlechtwetter zu verkraften”, sagte Fischer.

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