Eltern baden es aus
Kritik an Vorziehung der Schulferien in MV
Schwerin / Lesedauer: 2 min
Auch wenn das MV-Bildungsministerium von Simone Oldenburg (Linke) alles versucht, um den Eindruck zu vermeiden, die Weihnachtsferien würden um zwei Tage vorgezogen: De facto läuft der am Dienstagabend verkündete Plan, am 20. und 21. Dezember – den letzten beiden Schultagen – keinen Präsenzunterricht mehr abzuhalten, genau darauf hinaus. Oldenburg und ihre Leute im Bildungsministerium sprechen aber lieber von „Homeschooling”, da die Schüler am letzten Präsenz-Schultag von ihren Lehrern Aufgaben für die beiden Tage mitbekommen.
AfD: „Eltern werden als Pädagogen herangezogen”
Doch unterm Strich fangen die Ferien damit eben doch früher an – und gerade Eltern kleinerer Kinder haben durch den zweitätigen Schulausfall ein Betreuungsproblem. Darauf wies am Mittwoch auch die Opposition in MV hin. Von der AfD hieß es, mit der Maßnahme würden die Eltern belastet, so der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult.
Der Plan mit den „Hausaufgaben” für die beiden Tage sei fadenscheinig: „Für deren Erledigung werden die Eltern als Pädagogen in der Häuslichkeit herangezogen, während die Lehrer nach all der Dauertesterei und der papiernen Flut der Nachweise schon vor den Ferien durchatmen können“, so Schult. Die Verantwortung für den Unterricht liege zuerst bei der Schule, nicht bei den Eltern.
CDU sieht „Hin und Her” bei Ministerin Oldenburg
Die CDU konstatierte ein gewisses Hin und Her bei der neuen Bildungsministerin. „Vor wenigen Tagen verkündete Frau Oldenburg, die Weihnachtsferien würden nicht vorgezogen. Nun werden die beiden Tage vor den Ferien im Homeschooling mit Hausaufgaben verbracht – das sieht nach vorgezogenen Ferien aus, es klingt nach vorgezogenen Ferien, es sind vorgezogene Ferien“, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Ex-Innenminister Torsten Renz.