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DDR-Geheimdienst

Landesbeauftragte will Stasi-Unterlagen in Schwerin bündeln

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Nach dem Stasi-Beauftragten im Bund spricht sich auch dessen Kollegin auf Landesebene für eine Zentralisierung der Stasi-Akten auf. Neubrandenburg taucht in den Plänen nicht auf.
Veröffentlicht:17.12.2018, 18:50

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Mecklenburg-Vorpommerns Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Anne Drescher, befürwortet eine straffere Organisation der Stasi-Unterlagenbehörden. Wie ihr Thüringer Amtskollege Peter Wurschi sprach sich Drescher am Montag in Schwerin dafür aus, dass die Stasi-Akten künftig nur noch an einem Standort je Bundesland aufbewahrt werden. Während dies für Berlin sowie Brandenburg mit dem Standort Frankfurt (Oder) bereits gilt, existieren in Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern noch jeweils drei und in Sachsen-Anhalt zwei Außenstellen.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU), Roland Jahn, dringt seit längerem auf Zusammenlegungen. Das Thema stand laut Drescher in der Vorwoche auch bei einem Treffen mit Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen des Landes in Schwerin zur Debatte.

Standorte in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg

Anders als die Landesregierung, die Rostock favorisiere, halte sie Schwerin für den geeignetsten Standort, sagte Drescher. In der Landeshauptstadt entstehe am Landesarchiv ein Neubau, in dem die Akten der Bezirksverwaltungen, der Polizei, der Justiz, der Parteien und Massenorganisationen der DDR mit denen des DDR-Geheimdienstes zusammengeführt werden könnten. „Für die wissenschaftliche Arbeit wäre eine solche Bündelung von großem Vorteil“, sagte Drescher. Auch die Aktensicherheit wäre gewährleistet. Der dritte BStU-Standort in Mecklenburg-Vorpommern ist die Außenstelle in Neubrandenburg. Dort liegen die Akten der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Neubrandenburg.

Ein größeres Problem für Menschen, die ihre Stasi-Akten einsehen wollen, sehe sie durch die Zentralisierung nicht. Zwar sei das Interesse weiterhin groß. Doch würden in mehr als 90 Prozent der Fälle Kopien ausgegeben, die die Betroffenen zu Hause lesen können, sagte Drescher. Ziel müsse aber weiterhin sein, die Bearbeitungszeiten für die Bürger zu verkürzen.