Zweijährige Anhörungsreihe
Landtag erkundet Bedürfnisse von Jugendlichen
Schwerin / Lesedauer: 2 min
In einer zweijährigen Anhörungsreihe will der Sozialausschuss des Landtags Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erkunden. Die Reihe „Jung sein in Mecklenburg-Vorpommern” beginnt an diesem Mittwoch. Neben elf Abgeordneten aus den fünf Fraktionen sitzen dabei auch zehn Jugendliche mit am Tisch.
Sechs von ihnen werden von den Fraktionen eingeladen und vier vom Landesjugendring, wie Yvonne Griep von der Jugend-Dachorganisation am Dienstag in Schwerin sagte. Experten sollen bei den sechs geplanten öffentlichen Terminen in den Jahren 2018 und 2019 zu verschiedenen Themenfeldern angehört werden.
Diese reichen von der Mitbestimmung junger Menschen über Bildung und Beruf bis hin zu Mobilität im ländlichen Raum und Chancengleichheit. In zwei weiteren öffentlichen Treffen sollen die Erkenntnisse ausgewertet und mögliche Konsequenzen diskutiert werden. Ein Bericht an den Landtag soll die Ergebnisse zusammenführen.
Landesjugendring: Schnelles Internet und Mobilität sind wichtige Themen
Der Landesjugendring geht nach Worten von Yvonne Griep mit hohen Erwartungen in die Anhörungsreihe. „Wir erwarten, dass Themen, die für Jugendliche in MV wichtig und interessant sind, bei der Politik und in der Öffentlichkeit mehr in den Fokus rücken”, sagte sie.
Wichtige Themen für junge Leute sind nach Grieps Worten zum Beispiel schnelles Internet im ganzen Land, Mobilität und das Wählen mit 16. Viele Jugendliche bewege auch, dass sie nach einem langen Tag in der Ganztagsschule zu wenig Zeit für Engagement und Hobbys fänden.
Der Landesjugendring hatte lange um eine Möglichkeit gekämpft, die Lebenslagen und die Anliegen junger Leute in den Landtag zu bringen. Vorbild war dabei die Enquetekommission «Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern”, in der vor einigen Jahren intensiv über Anforderungen diskutiert wurde, die der demografische Wandel mit einer immer älter werdenden Bevölkerung an die Landespolitik stellt. Eine solche Kommission besteht aus Abgeordneten und Experten von außen.
Enquetekommission aus Kostengründen abgelehnt
Eine Enquetekommission „Jung sein in Mecklenburg-Vorpommern” hatte der Landtag aber abgelehnt. Dafür waren unter anderem Kostengründe genannt worden. Der SPD-Abgeordnete Christian Brade hatte gesagt, die Schaffung neuer Plattformen gehöre nicht zu den vordringlichen Aufgaben.
Es gebe bereits eine Vielzahl an Mitwirkungsmöglichkeiten für Jugendliche, darunter die Veranstaltungen „Jugend im Landtag” und „Jugend fragt nach” alle zwei Jahre im Schweriner Schloss. Außerdem gebe es Kreis- und Stadtjugendräte, Schülerräte in Kommunen und auf Landesebene und vieles mehr.