Sie sind sperrig, mit weißem und rotem Stoff bezogen – und sie haben ausgedient: Die Stühle im alten Plenarsaal des Schweriner Schlosses. Bereits kurz nach der Neugründung des Landtags wurden die rund 70 Sitzmöbel angeschafft, und auch wenn der Landtag sie jetzt ausmustert, soll ihnen noch ein Nachleben bevorstehen – in Wohnzimmern, Veranstaltungsräumen oder im Partykeller.
Denn der Landtag, der nach der Sommerpause in einen neuen Plenarsaal umzieht, hat sich entschlossen, die alten Stühle meistbietend zu versteigern. „Drei Stühle haben wir bereits auf dem Sommerfest des Landtags versteigert”, sagt Landtags-Pressepsrecher Dirk Lange: „Das hat uns auf die Idee gebracht, die übrigen Stühle auch zu versteigern.” Es seien auch schon erste Gebote eingegangen, seit man die Aktion auf Facebook publik gemacht habe, sagt Lange.
Die Erlöse der Versteigerung kommen der Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ zugute, heißt es vom Landtag. Das Bündnis wurde auf Initiative der Vereinigung der Unternehmensverbände, des DGB, der evangelischen und katholischen Kirchen sowie der Landtagspräsidentin als Vertreterin aller demokratischen Fraktionen im Landtag ins Leben gerufen. Es will zu gesellschaftlichem Engagement sowie inhaltlicher Auseinandersetzung mit Rassismus und Extremismus anregen.
Wer an der Versteigerung teilnehmen will, muss bis zum 31. August per E-Mail ein Gebot von mindestens 10 Euro abgeben. Die Meistbietenden erhalten den Zuschlag. Die Stühle müssen zwingend beim Landtag abgeholt werden. Zunächst werden nur die Stühle der „einfachen” Abgeordneten versteigert. Über die weitere Verwendung der Sitzmöbel des Präsidums ist noch nicht entschieden worden.