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Wohnungsmarkt

Linke fordert Maßnahmen gegen Wohn-Parallelwelten in MV

Schwerin  / Lesedauer: 2 min

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in immer mehr Städten heizt die Debatte um eine bessere Wohnungspolitik an. Die Linke warnt vor sozialer Spaltung.
Veröffentlicht:30.01.2019, 19:56
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Die Linke fordert mehr staatlichen Einfluss auf den Mietwohnungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern und breitere Investitionsförderung, um die soziale Spaltung nach Wohngebieten einzudämmen.

„Wir müssen verhindern, dass sich in unseren Städten Parallelwelten verfestigen, in denen Arme unter Armen und Wohlhabende unter Wohlhabenden leben”, mahnte die Rostocker Landtagsabgeordnete Eva-Maria Kröger am Mittwoch am Rande der Winterklausur ihrer Fraktion. Zum Auftakt des zweiten Beratungstages in Banzkow bei Schwerin stand die Wohnungspolitik im Mittelpunkt.

Hartz IV-Regeln verstärkten den Trend

Laut Kröger führen gravierende Unterschiede bei den Mieten etwa in Rostock und Schwerin zunehmend dazu, dass Menschen mit wenig Geld fast nur noch in Großwohnsiedlungen in Randlagen leben. Die Hartz IV-Regeln verstärkten den Trend. Der Ausspruch „Sage mir, wo du wohnst, und ich sage dir, wer du bist”, gebe die bittere Realität wieder, beklagte Kröger.

Sie erneuerte die Forderung ihrer Partei, die Wohnraumförderung neu aufzustellen und für breitere Schichten der Bevölkerung zu öffnen. Neben dem Bau von Sozialwohnungen müsse auch Wohnraum für Mieter mit mittleren Einkommen gefördert werden.

„Dafür muss das Land endlich die Bundesmittel vollständig einsetzen und mit Landesmitteln ergänzen”, sagte die Oppositionspolitikerin. Nur so lasse sich eine sozial gemischte Mieterstruktur erhalten oder schaffen. „Eine Stadt für alle braucht sozialen Zusammenhalt und gute Nachbarschaft.”

Mietobergrenze soll angehoben werden

Bauminister Christian Pegel (SPD) hatte für Anfang 2019 eine neue Förderrichtlinie für den Wohnungsbau angekündigt und daran die Erwartung von mehr Investitionen geknüpft. Die Mietobergrenze für eine staatliche Förderung soll von derzeit 5,50 auf 6,00 Euro pro Quadratmeter angehoben werden.

Zudem soll eine weitere Förderkategorie eingeführt werden, die geringere Zuschüsse auch bei Mieten von bis zu 6,80 Euro pro Quadratmeter zulässt und somit auch Familien mit mittlerem Einkommen zugutekommt. Auch die SPD-Landtagsfraktion will sich bei ihrer Klausur in Wismar mit dem sozialen Wohnungsbau befassen.