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Brandgeruch

Lübtheener Waldbrand in Berlin und Sachsen spürbar (Video)

Lübtheen / Lesedauer: 3 min

MV kämpft nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD) gegen den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben.
Veröffentlicht:01.07.2019, 09:50
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Vier Hubschrauber von Bundeswehr und Bundespolizei beteiligen sich an den Löscheinsätzen zur Bekämpfung des Waldbrandes auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Das teilte der Landkreis Ludwigslust-Parchim am Montag mit. Die Helikopter sollten die Umgebung bedrohter Ortschaften aus der Luft wässern. Zudem wurden zwei Bergepanzer der Bundeswehr erwartet, die Schneisen zum Schutz vor dem sich ausbreitenden Feuer ziehen sollten. Auch der Löschpanzer einer privaten Firma war weiterhin im Einsatz.

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Daneben waren etwa 400 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei, Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten in der Region Lübtheen. Unterdessen wurde die am Morgen begonnene Evakuierung der Ortschaft Trebs abgeschlossen, teilte der Landkreis mit. Alles sei reibungslos verlaufen. Im Laufe des Vormittags habe sich das Feuer nur geringfügig ausgedehnt, teilte der Landkreis unter Berufung auf die Einsatzleitung mit.

650 Menschen von Evakuierung betroffen

Mecklenburg-Vorpommern kämpft nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD) gegen den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben. Betroffen seien inzwischen 430 Hektar auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim), der zudem hochgradig mit Munition belastet sei.

Nach Angaben von Landrat Stefan Sternberg (SPD) wurden in der Nacht und am Morgen drei Ortschaften, die unmittelbar an den Brandherd grenzen, vorsorglich evakuiert. Betroffen seien insgesamt 650 Menschen. Zudem sei ein Ferienlager mit 100 Kindern geräumt worden. Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdacht der Brandstiftung.

Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdacht der Brandstiftung.

Anrufe bei Dresdener Feuerwehr wegen Brandgeruch

Wegen der Rauchentwicklung waren auch Menschen in Brandenburg und im Norden Sachsen-Anhalts aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie aus einer amtlichen Warnung der Regional-Leitstelle Nord-West über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App „NINA” hervorging.

In Brandenburg waren demnach die Städte Brandenburg an der Havel und Potsdam betroffen, außerdem Bewohner in den Landkreisen Havelland, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark und Prignitz. Im nördlichen Sachsen-Anhalt sollten die Auswirkungen demnach in der Altmark und im Landkreis Stendal spürbar sein. Der Brandgeruch war am Montag auch in Berlin wahrnehmbar. Die Hauptstadt-Feuerwehr twitterte: „Der Geruch ist lästig, aber nicht gefährlich.”

Die „Bild” berichtete, sogar in Sachsen sei das Feuer zu riechen gewesen. Die Wetterlage drücke den Brandgeruch aus dem fast 400 Kilometer entfernten Lübtheen in den Freistaat, was etwa in Dresden zu Anrufen von besorgten Anwohnern bei der Feuerwehr geführt habe.