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Hunderte Teilnehmer

Massengentest nach Vergewaltigung in Göhren beginnt

Göhren / Lesedauer: 2 min

Eine Urlauberin wird auf der Insel Rügen vergewaltigt, monatelang kommt die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht weiter. Nun setzt sie auf einen DNA-Abgleich.
Veröffentlicht:17.01.2018, 06:31
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Acht Monate nach der Vergewaltigung einer Urlauberin aus Sachsen auf Rügen beginnt die Polizei am Mittwochvormittag mit einem Massengentest. Aufgerufen sind etwa 500 Männer zwischen 15 und 35 Jahren, die sich zwischen dem 30. April und 1. Mai in Göhren aufgehalten haben. Die Teilnahme am Gentest ist freiwillig, wie die Polizei in Göhren betonte. Die Beamten nehmen von Mittwoch bis Freitag und am kommenden Montag im Göhrener „Haus des Gastes” von den Freiwilligen mit einem Wattestäbchen Speichelproben. Die Auswertung könne mehrere Wochen dauern.

Die 56 Jahre alte Urlauberin aus der Nähe von Leipzig war am frühen Morgen des 1. Mai auf dem Rückweg vom Strand von hinten attackiert, mit einem Messer bedroht und in ein Gebüsch gezerrt worden. Dort verging sich der Täter an ihr. Der Mann floh, das Opfer wurde durch das Messer schwer verletzt und kam in eine Klinik. Die Erstellung eines Phantombildes gelang nicht.

Einwohner und Urlauber gleichermaßen aufgerufen

An der Frau konnten aber DNA-Spuren gesichert werden, die laut Rechtsmedizin eindeutig dem Täter zuzuordnen seien. Ein Abgleich mit DNA-Vergleichsproben brachte allerdings keinen Erfolg. Nun habe das Amtsgericht Stralsund auf Antrag der Staatsanwaltschaft den freiwilligen Gentest angeordnet.

Jeder Mann, der sich am Gentest beteilige, leiste einen aktiven Beitrag zur möglichen Aufklärung der Vergewaltigung, sagte eine Polizeisprecherin. Je mehr Männer sich an der Abgabe der Speichelprobe beteiligen, desto kleiner werde die verbleibende Zahl der möglichen Tatverdächtigen. Neben Einwohnern sind auch Männern aufgerufen, die zum Urlaub auf der Insel waren.