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Mehr Drogenmissbrauch in MV-Gefängnissen aufgedeckt

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Das Thema Drogenmissbrauch in Gefängnissen beschäftigt die Justiz von Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat im vergangenen Jahr mehr Fälle aufgedeckt – aber auch öfter kontrolliert. Ein anderes Ergebnis überrascht hingegen.
Veröffentlicht:17.01.2018, 14:36
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Die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern hat die Zahl der Drogentests bei Häftlingen deutlich erhöht und dabei auch mehr Fälle von Drogenmissbrauch hinter Gittern aufgedeckt. So wurde im Vorjahr 687 Mal bei Häftlingen die Einnahme illegaler Substanzen nachgewiesen. Im Jahr 2016 hatte es 545 solcher Fälle gegeben. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der oppositionellen Linksfraktion hervor.

Den Daten zufolge wurden 2017 in den fünf Haftanstalten im Land insgesamt 3452 Drogentests vorgenommen. Im Jahr zuvor waren es 2983. Vor allem im Bützower Gefängnis wurde die Zahl der Tests erhöht: von 115 auf 523. Statt zuvor 29 wurden im vergangenen Jahr dann 143 Fälle von Drogenkonsum aufgedeckt. Allerdings gingen dort die Drogenfunde bei Zellenkontrollen von 53 auf 29 zurück.

Spice, Marihuana und Kokain

Zumeist fanden die Vollzugsbeamten die synthetische Droge Spice oder Marihuana, selten auch Kokain. Vielfach stellten sie – wie in der Vollzugsanstalt Waldeck bei Rostock – auch Tabletten, Kräutermischungen oder unbekannte Substanzen sicher. Insgesamt ging die Zahl der Drogenfunde hinter Gittern spürbar zurück.

In der „Ostsee-Zeitung” äußerte die Linken-Abgeordnete Jacqueline Bernhardt Zweifel an den Angaben der Regierung. In den zurückliegenden Jahren sei die Zahl zu Drogenfunden stetig gestiegen, nun plötzlich nicht mehr. „Das lässt vermuten, dass der Drogenkonsum in den JVA ähnlich hoch geblieben ist, sich lediglich die Kontrolldichte verringert hat”, sagte Bernhardt. Ein Sprecher des Justizministeriums versicherte hingegen, dass die Kontrolldichte konstant hoch sei.