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Uni-Umbenennung

500 Greifswalder bilden Menschenkette für Arndt

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Deutlich über 500 Teilnehmer haben eine Menschenkette in der Greifswalder Innenstadt gebildet, um für eine Beibehaltung von Ernst Moritz Arndt als Namenspatron der Universität Greifswald zu demonstrieren. Am Sonntag sind weitere Proteste erwartet.
Veröffentlicht:11.02.2017, 16:00

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Mit einer Menschenkette haben am Sonnabend mehr als 500 Teilnehmer gegen die Umbennung der Universität Greifswald demonstriert. Das bürgerliche Bündnis "Ernst Moritz Arndt" bleibt rief um 15 Uhr zu einer zentralen Kundgebung auf dem Marktplatz auf. Von dort bildeten die Teilnehmer eine Menschenkette, die durch die Innenstadt zur Universität und wieder zurück ging. Universität und Rathaus sollten auf diese Weise "umarmt" werden. Dies sei ein Zeichen der Verbundenheit, so die Veranstalter. Die Demonstranten forderten den Senat der Universität Greifswald auf, die Entscheidung zur Ablegung des Namens des umstrittenen Patrons Arndt zu überdenken. Das Bündnis geht abschließend von mindestens 1000 Teilnehmern der Menschenkette aus, die Polizei spricht von 600.

Am Sonntag sind weitere Veranstaltungen in Greifswald geplant. Dann will eine zweite Initiative mit Namen "Das ist unser Ernst" demonstrieren. Die Organisatoren lassen sich dem nationalkonservativen Spektrum zuordnen und gehören zur Pegida-nahen Greifswalder Bewegung "Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit" (FFDG). Kritiker werfen ihr rassistische Äußerungen vor. An der Demonstration am Sonntag wollen auch AfD-Mitglieder teilnehmen. Studenten und das Bündnis "Greifswald für Alle" hat eine Gegenkundgebung angekündigt. Die Veranstalter rechnen wieder mit mehreren hundert Teilnehmern.

Umbenennung noch nicht rechtskräftig

Der erweiterte Senat der Universität hatte am 18. Januar mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen, den Namen des umstrittenen Schriftstellers Arndt (1769-1860) abzulegen, was zu Empörung in breiten Teilen der Greifswalder Bevölkerung geführt hatte. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte gefordert, dass die Universität Greifswald ihre Entscheidung überdenkt, war aber mit einem entsprechenden Antrag in der Bürgerschaft gescheitert.

Mit der Ablegung des 1933 genehmigten Namens "Ernst Moritz Arndt" würde die Hochschule zu ihrem ursprünglichen Namen zurückkehren, den sie seit 1456 trägt: Universität Greifswald. Noch ist die Entscheidung nicht in Kraft. Das Kultusministerium muss den Beschluss laut Landeshochschulgesetz genehmigen. Dem Ministerium liegen bislang 13 Beschwerden gegen die Namensablegung vor.