StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernMinisterium will abgesackte A20 genau untersuchen

Im Moor versunken

Ministerium will abgesackte A20 genau untersuchen

Tribsees / Lesedauer: 2 min

Die A20 bei Tribsees droht zu versinken. Jetzt muss geprüft werden, wie weit der Untergrund noch absacken kann. Der Verkehr leidet darunter. Fraglich ist nur, wie sehr.
Veröffentlicht:05.10.2017, 14:41

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Nachdem die Autobahn 20 bei Tribsees teilweise im Moor versunken ist, sind weitere Kontrollen nötig. Auf dem Damm an der Trebeltalbrücke wird nun vorsorglich auch die Fahrbahn in Richtung Stettin daraufhin kontrolliert, inwiefern der Untergrund noch absinken kann (eine sogenannte Setzung). Das teilte das Ministerium für Verkehr in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag mit.

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr werde nun wöchentlich Höhenmessungen an der Fahrbahn durchführen. Derzeit rollt der Verkehr auf dieser Fahrbahn über zwei provisorisch eingerichtete Spuren und dies könne nach derzeitigem Stand auch so weitergehen. Es steht somit nur eine Spur pro Richtung zur Verfügung.

Ähnliche Höhenmessungen hatten in der vergangenen Woche auf der Spur in Richtung Rostock ergeben, dass die Fahrbahn auf einem rund 100 Meter langen Abschnitt im Tal der Trebel abgesackt ist – teils bis zu 50 Zentimeter. Der Verkehr war danach zeitweise komplett gesperrt. Das Teilstück führt über moorigen Untergrund und wurde erst 2005 freigegeben. Seit dem Frühjahr hatten Baufachleute Veränderungen beobachtet.

Minister Pegel: „Keine Denkverbote”

Als nächsten Schritt will das Landesamt mit einem weiteren Gutachten die Ursache für die Schäden näher untersuchen lassen. Der komplette Damm auf einer Länge von gut einem Kilometer stehe dabei im Fokus. Mit den Ergebnissen eines ersten Gutachtens, das im August beauftragt worden war, werde in diesem Monat gerechnet.

„Wir haben uns dabei keine Denkverbote auferlegt und versuchen, für jeden denkbaren künftigen Fall ausreichend vorbereitet zu sein”, sagt dazu Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) über die Maßnahmen.

Vollsperrung weiterhin möglich

Sollte sich nun auch die zweite Fahrbahn als nicht tragfähig erweisen, müssen Autofahrer mit zusätzlichen Einschränkungen rechnen. Möglich sei laut Ministerium etwa, dass die Höchstgeschwindigkeit abgesenkt, oder die Strecke für den kompletten LKW-Verkehr gesperrt wird, um die Belastung des Damms zu verringern. Sollte dies passieren, wollen die Behörden weiträumige Umleitungsstrecken prüfen.

Zusätzlich wird auch der Bau einer etwa 100 Meter langen Behelfsbrücke geprüft. Diese könnte im bereits gesperrten Bereich in Richtung Rostock gebaut werden. Derzeit sei es unmöglich vorauszusagen, wie sich der Zustands der Autobahn in den kommenden Tagen und Wochen entwickelt. „Wir müssen uns auf alle denkbaren Szenarien vorbereiten.” Kurz: Die nächste Vollsperrung ist nicht auszuschließen.