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Erik von Malottki

Mischt dieser Vorpommer die Schwesig-SPD auf?

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Stört Erik von Malottki den komplett auf die Chefin Manuela Schwesig ausgerichteten SPD-Landesverband? Der Vorpommer strebt offenbar ein neues Amt an.
Veröffentlicht:28.07.2022, 06:36

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Seine Niederlage bei der Wahl zu den Stellvertreterposten im SPD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2019 hat Erik von Malottki nicht verschreckt. Der Politiker aus Greifswald, der seit vergangenen Herbst für Vorpommern und Mecklenburgische Seenplatte im Deutschen Bundestag sitzt, will – so pfeifen es die politischen Spatzen von den Dächern in Schwerin – erneut einen Job im Landesvorstand ergattern. Am 20. August steht die Wahl auf dem Parteitag in Rostock an.

Wie kommt die Kandidatur in seiner Partei an?

Während von Malottki gestern fröhlich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter Bildungsvorschläge von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kommentierte, schwieg der 36-Jährige zu seinen parteiinternen Bestrebungen. Auf Telefonanrufe des Nordkurier mit der Bitte um Rückruf hatte von Malottki in den vergangenen gar nicht reagiert – auf eine Nordkurier-Anfrage per SMS antwortete er: „Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich diesbezüglich gegenwärtig nicht äußern möchte.”

Nun, in der SPD selbst hält sich die Begeisterung über eine mögliche Kandidatur von Malottkis durchaus in Grenzen. Der Landesvorstand mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als Vorsitzende und ihren Stellvertretern Christian Pegel (Innenminister), Stefan Sternberg (Landrat Ludwigslust-Parchim) und Nadine Julitz (Landtagsabgeordnete aus Waren) ist fein austariert und liegt auf gleicher politischer Wellenlänge. Durch von Malottki könnten eventuell gegenteilige Strömungen und unruhigeres Fahrwasser entstehen.

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Fehlende Kompromissfähigkeit bei von Malottki?

Der Bundestagsabgeordnete, der am 26. September 2021 völlig überraschend durch das unerwartet gute SPD-Ergebnis auf Bundesebene in das Parlament in der Hauptstadt gespült wurde, gilt in der Partei nicht gerade als pflegeleicht. Vor allem die oftmals in der Politik notwendige Kompromissfähigkeit wird von Malottki in der SPD größtenteils abgesprochen.

Allerdings gibt es bei den Sozialdemokraten auch Stimmen, die überlegen, ob man den Greifswalder mit einem wichtigen Posten in die Parteidisziplin besser einbinden – und damit unter Kontrolle halten könnte. „Vielleicht bekommt man so die durch von Malottki ausgehenden Fliehkräfte besser in den Griff”, wird hinter vorgehaltener SPD-Hand gemunkelt.

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