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Neue Statistik

MV bleibt Deutschlands Armenhaus

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die Menschen im Nordosten verdienen am wenigsten, geben am wenigsten aus, sparen am wenigsten - und in manchen Bereichen fällt das Land immer weiter zurück.
Veröffentlicht:20.06.2017, 16:50
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Mecklenburg-Vorpommern kommt trotz einer positiven Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung nicht aus dem deutschen Wohlstandskeller heraus. Nach jüngsten Daten des Statistischen Landesamtes war der Nordosten auch im Jahr 2015 das bundesweite Schlusslicht bei Einkommen, Konsumausgaben und Sparleistung seiner Bewohner. In einigen Bereichen fiel das Land weiter zurück.

Verfügbares Einkommen

Die Mecklenburger und Vorpommern hatten 2015 als einzige in Deutschland weniger als 18 000 Euro pro Person an verfügbarem Einkommen, wie aus den Daten hervorgeht, die das Amt am Dienstag in Schwerin veröffentlichte. Zum verfügbaren Einkommen zählen Löhne, Renten, Gewinne aus eigenen Unternehmen, Sozialtransfers, aber auch Zins- und Mieteinnahmen. Die verfügbaren Einkommen in MV erreichten 2015 nur 82 Prozent des bundesdeutschen Durchschnitts. 2013 hatten sie schon einmal bei 82,6 Prozent gelegen, 2009 waren es sogar 83,6 Prozent.

Privater Konsum

Auch beim privaten Konsum ist MV zurückgefallen. Jeder gab 2015 im Schnitt 16 872 Euro für Dinge wie Miete, Essen und Trinken, Kleidung, Auto oder Urlaub aus. Das waren 254 Euro mehr als im Jahr davor, der letzte Platz im Bundesländervergleich und 84,2 Prozent des Bundesdurchschnitts. Im Jahr davor kam der Nordosten laut Statistischem Landesamt noch auf 84,4 Prozent der bundesweiten Pro-Kopf-Konsumausgaben.

Sparen

Gespart wurden 2015 in Mecklenburg-Vorpommern je Einwohner durchschnittlich 1083 Euro - das war der niedrigste Sparbetrag aller Länder. Im ostdeutschen Schnitt legten die Menschen pro Kopf 1270 Euro und damit 114 Euro mehr als im Vorjahr auf die hohe Kante. Im früheren Bundesgebiet waren es 2304 Euro, die pro Person auf Sparbücher, in Fonds oder private Rentenverträge flossen. Die Statistiker: "In Mecklenburg-Vorpommern erreichte das Sparen je Einwohner 2015 nur 50,5 Prozent des Bundesdurchschnitts." Das kann im Alter zu finanziellen Engpässen führen, warnen Experten.