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Unwetterwarnung

MV drohen schwere Orkanböen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Ab Donnerstag rechnen Wetter-Experten vor allem im Norden mit schweren Sturmböen bis hin zu Orkanböen. Es drohen sogar Sturmfluten. Wo genau der Orkan wüten wird, ist noch unklar.
Veröffentlicht:15.02.2022, 11:33

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Das milde und sonnige Wetter am Montag, mit Temperaturen über zehn Grad, ließ viele hoffen, dass es endlich etwas frühlingshafter und vor allem beständiger wird. Doch Pustekuchen, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn aktuell sind die nächsten zwei Sturmtiefs auf dem Weg nach Deutschland. Vor allem in der zweiten Wochenhälfte wird es dann laut Deutschem Wetterdienst (DWD) verbreitet sehr stürmisch, auch mit Orkanböen sei zu rechnen.

Schon am Dienstag ist das Wetter sehr viel wechselhafter, es gibt viele Wolken und vereinzelt leichte Schauer bei maximal 10 Grad. In der Nacht zu Mittwoch erwartet der DWD für Mecklenburg-Vorpommern frischen Südwestwind mit Windböen bis 60 km/h (Bft 7), im Küstenumfeld stürmische Böen um 70 km/h (Bft 8), zum Morgen beruhigt es sich wieder – aber nur vorübergehend.

Sturm „Ylenia“ zieht zu Donnerstag auf

Denn in der Nacht zu Donnerstag, mit zeitweisem Regen und vereinzelt auch Gewittern, zieht das erste der beiden Sturmtiefs mit Namen „Ylenia“ über Deutschland hinweg. Dann erwartet der DWD frische bis starke Südwest- bis Westwinde mit Sturmböen (Bft 8 bis 9), örtlich sogar schwere Orkanböen (Bft 10-11 / bis zu 115km/h). Und so bleibt es dann auch den ganzen Donnerstag über: viele Wolken, zeitweise Regenschauer, vereinzelt kurze Gewitter. Die Temperaturen liegen dann bei Höchstwerten von 7 bis 9 Grad.

Am Freitag folgt Orkan „Zeynep“ – mit Sturmflutgefahr

Und auch zum Ende der Woche ist keine Besserung in Sicht, ganz im Gegenteil. Es bleibt stark bewölkt und regnerisch, vereinzelt mit Schneeregen. Gegen Freitagmittag erreicht voraussichtlich das Orkantief „Zeynep“ Deutschland. „Allerdings gibt es noch große Unsicherheiten bezüglich der Zugbahn“, schränkt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, ein und erläutert: „So zeigt das Europäische Wettermodell (ECMWF) eher eine nördlichere Variante, bei der die Küsten von heftigen Winden getroffen werden. Auch eine Sturmflut ist dann wahrscheinlich. Nach einem Wettermodell des Deutschen Wetterdienstes (ICON) zieht das Tief viel weiter südlich. Dann gibt es in der Mitte und im Süden schwere Sturmböen, im Bereich der Mittelgebirge sind sogar Orkanböen wahrscheinlich. Bei solch einer Lage sind große Schäden möglich.“

Schuld an der stürmischen Westwetterlage ist der Jetstream. „Das ist das Starkwindband um die Erde, dass auch gerne Flugzeuge ausnutzen, um darin schneller voran zu kommen. In rund zehn Kilometer Höhe haben die Winde dort eine aktuelle Geschwindigkeit von 300 km/h. Und genau dieses Starkwindband ist nun über West- und Mitteleuropa gerutscht und daran entlang zieht nun in den nächsten Tagen ein Sturmtief nach dem anderen und dabei bekommen wir schweren Sturm ab“, erklärt Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net und prognostiziert: „Die Sturmlage wird bis Sonntag anhalten, vermutlich sogar noch länger.“

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Wälder und Parks besser nicht betreten

Und Jung warnt: „Das Erdreich ist durch den vielen Regen aufgeweicht. Die Bäume haben dadurch nochmal deutlich weniger Halt mit ihren Wurzeln, können leichter umstürzen.“ In den kommenden Tagen sollte sich also auf teils starke Behinderungen im Bahn-, Straßen- und Flugverkehr eingestellt werden. Wälder und Parkanlagen sollten ab Mittwochabend bis mindestens Sonntag nicht mehr betreten werden, da Lebensgefahr besteht.