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Corona-Schummler

Tagestouristen versuchen Corona-Regeln auszuhebeln

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Tagestourismus ist in MV weiter verboten. Mit einem Trick wollen Menschen dennoch nach Rügen, Usedom, an die Ostsee und die Seenplatte reisen.
Veröffentlicht:12.06.2020, 13:23

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Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach den wochenlangen Corona-Einschränkungen wieder für den Tourismus geöffnet. Die Einreise aus anderen Bundesländern ist wieder erlaubt, wenn Touristen eine Buchung in MV beispielsweise für ein Hotel oder eine Ferienwohnung nachweisen können. Tagestouristen dürfen noch nicht wieder einreisen, wann diese Lockerung eintritt, ist nach Angaben der Landesregierung in Schwerin noch unklar.

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Doch Tagestouristen reisen laut Recherchen von "Ostseewelle Hit-Radio" dennoch mit ein paar recht einfachen Tricks ein. Per Online-Buchungsplattform wird gebucht und wenig später wieder storniert. "Ostseewelle"-Reporter Alexander Stuth hat es dem Bericht nach getestet. Was blieben, waren zwei Ausdrucke: Einer mit der Buchungsbestätigung, der andere mit der Stornierungsbestätigung. Mit dem ersten Papier könnte man nun bei einer Kontrolle während der Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern eine Hotel- oder Ferienwohnungreservierung nachweisen, die es dann aber gar nicht mehr gibt.

Mehrere Hotels bestätigen Stornierungen

In einer stichpunktartigen Umfrage des Radio-Senders gaben mehrere Hotels an, dass solche Buchungen und entsprechende Stornierungen vorkamen, unter anderem in Stavenhagen, Gnoien, Grevesmühlen Mecklenburg, Sievershagen und Pampow.

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Der Polizei und den Ordnungsämtern stoßen solche Tricks sauer auf, sie warnen davor, auf diese Art die Corona-Verodnung des Landes aushebeln zu wollen Wie Nicole Buchfink, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums auf Nordkurier-Nachfrage bestätigte, können deswegen die Bußgelder beim Aufliegen solcher Schummeleien erhöht werden.

Bußgelder können erhöht werden

Der Regelsatz für die illegale Einreise von Tagestouristen liegt zwischen 150 und 200 Euro, je nachdem, ob es zum ersten oder wiederholten Male vorkommt, erklärte Nicole Buchfink. Sollten Tagestouristen mit dem Vorsatz erwischt werden, durch den Buchungstrick nach MV reisen zu wollen, hätten die zuständigen Ordnungsämter den Ermessensspielraum, die Bußgelder zu erhöhen.

Aufgeflogen sind solche Tricks bei der Polizei bisher noch nicht, sagte die Präsidiumssprecherin. Tagestouristen wurden diese Woche dennoch an der Einreise gehindert, wie sie weiter sagte. Am Montag waren es 18, am Donnerstag 5 Menschen, die in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen erwischt wurden. Landesweit wurden bislang 1314 Verstöße gegen die Corona-Auflagen registriert. Darunter sind 182 Straftaten und 1132 Ordnungswidrigkeiten, wie das Innenministerium auf Anfrage mitteilte.

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