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Manuela Schwesig

MV will alle Menschen über 60 mit AstraZeneca impfen

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Die MV-Landesregierung zieht Konsequenzen aus dem Impf-Deasaster: Alle Über-60-Jährige sollen ab sofort mit dem Wirkstoff von AstraZeneca geimpft werden.
Veröffentlicht:01.04.2021, 20:22

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Nach stundenlangen Beratungen mit dem Kabinett und Vertretern der Ärzteschaft hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verkündet, wie das Land auf den Stopp der Impfungen mit AstraZeneca für Menschen unter 60 Jahren reagiert.

Viele Landkreise impfen auch über die Feiertage

Wie Schwesig erläuterte, sollen alle Menschen über 60 Jahre ein Impfangebot mit dem Wirkstoff von AstraZeneca erhalten. Dieser darf seit dieser Woche nur noch an Über-60-Jährige verimpft werden. „Wir wissen, dass es darüber in den vergangenen Tagen auch Verunsicherungen gab”, sagte Schwesig. Aber man vertraue der Ständigen Impfkomission, die das Mittel weiterhin für ältere Menschen weiterhin empfehle.

Schwesig betonte, die Impfungen seien weiterhin der Schlüssel zur Überwindung der Pandemie. Deshalb gelte: „Uns ist es wichtig, dass die Impfungen freiwillig sind, und dass diejenigen, die sich impfen lassen wollen, sich auch impfen lassen können.” Sie begrüße es, dass zahlreiche Landkreise auch während der Feiertage impfen wollten – darunter auch der Kreis Mecklenburgische Seenplatte.

Hausärzte sollen impfen - mit allen Wirkstoffen

Schwesig informierte gemeinsam mit Landes-Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) darüber, dass die Impfung über die Hausärzte im Land in den kommenden Wochen sukzessive starten solle. Die Ärzte sollten nicht nur mit AstraZeneca-Impfstoff, sondern auch mit allen anderen Impfstoffen beliefert werden, versprach Glawe. 

Glawe kündigte außerdem Verbesserungen bei der Impf-Hotline zur Terminvergabe an, die das Land zentral betreibt und bei der es immer wieder zu Problemen gekommen war. Ab sofort können die Termine auch online unter www.corona-impftermin-mv.de gebucht werden. Ab Karfreitag, 10 Uhr, gebe es zudem eine neue Hotline, bei der sich auch jene Impfwilligen aus Personengruppen registrieren könnten, die bisher keine Termine hätten buchen dürfen.  

Land will Reserven abbauen, um schneller zu impfen

Jüngere Menschen sollen Schwesigs Worten zufolge die übrigen Impfstoffe erhalten. Damit es dabei schneller gehe, wolle das Land unter anderem die Reserven des Impfstoffs von Biontech/Pfizer abbauen.

Der erneute Stopp der Verwendung des Impfstoffs von AstraZeneca – dieses Mal für Menschen unter 60 – wegen einer seltenen Nebenwirkung, bei der sich Hirnvenenthrombosen bilden können, hatte diese Woche die Pläne für die Impfungen über den Haufen geworfen.

Appell an die Bürger zu Disziplin über Ostern

Schwesig appellierte an die Bürger, sich an Ostern an die Regeln zu halten und Kontakte zu vermeiden. Niemand müsse auf seinen Osterspaziergang verzichten und man könne auch die Sonne genießen, aber es sei nicht die Zeit für Menschenansammlungen. Auch Touristen und Tagesausflügler aus anderen Bundesländern dürften derzeit nicht ins Land einreisen, so Schwesig - dies gelte auch für Camper. Bereits am Gründonnerstag hatte die Landespolizei die Einreisen ins Land kontrolliert und auswärtige Gäste zurückgeschickt - etwa von Rügen.

Dieser Artikel wurde im Laufe des Abends mehrfach aktualisiert.