StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernNach Dauerfrost ist Tauwetter in MV angesagt

Eis auf der Ostsee

Nach Dauerfrost ist Tauwetter in MV angesagt

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Nach tagelangem Dauerfrost sind viele Seen und sogar die Küsten von Mecklenburg-Vorpommern zugefroren. Ein Wetterumschwung könnte dies nun beenden.
Veröffentlicht:15.02.2021, 22:05

Artikel teilen:

Nach den eisigen Temperaturen der vergangenen Tage ist für Mecklenburg-Vorpommern nun Tauwetter angesagt. Dadurch müsse am Dienstag örtlich mit Glatteis gerechnet werden, heißt es in einem Warnlagebericht, den der Deutsche Wetterdienst am Montag veröffentlichte. Danach soll der am Montag eingesetzte Schneefall bis Dienstagmorgen allmählich in Regen übergehen. Grund dafür sei ein Tiefausläufer, der von Westen übergreift. Dieser verdränge die kalte Polarluft und leite einen deutlich wechselhaften und zunehmend milden Witterungsabschnitt ein.

+++ Aktualisierung, Stand Dienstag, 16. Februar: In Mecklenburg-Vorpommern ist jede Menge Schnee gefallen. Der Wetterdienst warnt vor Glatteis. Es gab bereits Unfälle und Autofahrer die in hohen Schneeverwehungen steckengeblieben sind. Mehr dazu hier: ▶ Heftiger Schneefall in MV – So ist die Lage +++

Im Erzgebirge war am Montagmorgen die bundesweit niedrigste Temperatur im bisherigen Winter gemessen worden. In Kühnhaide, einem Ortsteil der Stadt Marienberg nahe der Grenze zu Tschechien, wurde nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) um 5 Uhr ein Tiefstwert von minus 28,8 Grad gemessen. Damit stellt Kühnhaide für den bisherigen Winter einen bundesweiten Kälterekord auf.

In den vergangenen Tagen waren bei Dauerfrost viele Seen in Mecklenburg-Vorpommern zugefroren. Das Betreten der Flächen ist aber weiterhin gefährlich, erst recht, wenn Tauwetter einsetzt. Auch das Eis vor Mecklenburg-Vorpommerns Küste ist stellenweise bis zu 20 Zentimeter dick. Bei Stralsund gebe es 5 bis 20 Zentimeter dickes, zusammenhängendes bis dichtes Eis, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Montag mit. Auch im Fahrwasser nach Wolgast, in den Bodden südlich vom Darß oder auch im Greifswalder Hafen gibt es solche Eisdicken bei unterschiedlicher Dichte und Festigkeit.

Im Rostocker Stadthafen und weiter Richtung Warnemünde gibt es laut BSH zusammenhängendes, 5 bis 15 Zentimeter dickes Eis. Vom Seehafen Richtung Ostsee sei das Wasser meist eisfrei. Auch in der Wismarer Bucht gibt es demnach 5 bis 10 Zentimeter dickes, teilweise dichtes Eis. Das BSH rechnete für die Nacht zum Dienstag möglicherweise mit weiterer Eisbildung.

Eisbrecher auf der Elbe im Einsatz

An den Elbhäfen und an Schleusen im Binnenland waren am Montag Eisbrecher im Einsatz. Im Hafen von Dömitz (Ludwigslust-Parchim) brach am Montag mit rund 1000 PS im Motorraum der Eisbrecher „Wisent“ das Hafenbecken frei. Der Eisbrecher sei in den vergangenen Tagen in den drei Häfen Dömitz, Tießau und Bleckede eingesetzt worden, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSV) Lauenburg. Das Eis in den Häfen sei bis zu fünf Zentimeter dick, was herkömmlichen Schiffen schon Schwierigkeiten bereite.

Das WSV Lauenburg verfügt nach seinen Worten über insgesamt neun Eisbrecher. Allein vier seien aktuell im Elbe-Seitenkanal unterwegs, der zugefroren ist und Mitte vergangener Woche für den Schiffsverkehr gesperrt wurde.

In den kommenden Tagen sind steigende Temperaturen vorhergesagt. Wenn das Eis geschmolzen ist, haben die sieben Eisbrecher des Amtes nichts mehr zu tun, wie der Sprecher sagte. Zwei neuere Mehrzweckschiffe könnten hingegen auch im Rest des Jahres zu Unterhaltungsarbeiten eingesetzt werden. Wie gut ihr Fähigkeit ist, Eis zu brechen, werde gerade im Elbe-Seitenkanal getestet.

Auch im Peenestrom waren Eisbrecher unterwegs.