Die etwas sperrige Analyse der Betriebe aus der Schiffbaubranche dürfte nach der Insolvenz der MV-Werften wohl nicht überraschen. Die Konsequenzen aber könnten drastisch sein. Der Kooperationsverbund Regionales Innovationscluster maritimer Zuliefer-, Ausrüstungs- und Dienstleistungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sieht infolge der Insolvenz der MV-Werften eine Krise in der maritimen Wirtschaft des Landes. Zwei Drittel der 46 Mitglieder seien unmittelbar von der Pleite der MV-Werften und ihres Eigners Genting Hongkong betroffen, hieß es in einer Mitteilung am Montag in Roggentin im Landkreis Rostock.
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Es geht Euros und viele Arbeitsplätze
Im Augenblick drohe ein Ausfall für die betroffenen Zulieferer von mehr als 40 Millionen Euro. Dem Verband zufolge gehören dazu offene Rechnungen, bestehende Materialbestände für die Schiffbauprojekte „Global 1“ und „Global 2“ und das Wegbrechen vereinbarter Schiffbauleistungen für das erste Halbjahr 2022. „Bei ausbleibender kurzfristiger Begleichung dieser finanziellen Aufwendungen entstehen vor allem für kleinere Mitgliedsunternehmen ernsthafte liquiditäts- und arbeitsplatzgefährdende Probleme“, heißt es von Clustermanagerin Antje Abert.
Rufe nach dem Staat
Abert fordert das Land auf, alle haushaltstechnischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Unternehmen finanziell zu unterstützen. Sie nannte unter anderem Kurzarbeitsregelungen und die Gewährung längerfristiger Überbrückungshilfen. Der Verband erwartet zudem nach der Bewältigung der akuten Krise eine Neuausrichtung, die die Werftstandorte attraktiv für Investoren macht.