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Waldbrand

Wieder Evakuierung nach Katastrophenalarm bei Lübtheen

Lübtheen / Lesedauer: 2 min

Am Freitag schien alle Gefahr gebannt, nachdem der Waldbrand bei Lübtheen gelöscht war. Nun lodern dort erneut die Flammen. Hunderte Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
Veröffentlicht:01.07.2019, 06:37

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Nachdem der Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sich immer weiter ausbreitet, rief der Landkreis am Sonntagabend den Katastrophenfall aus. Weil mehr als 480 Hektar munitionsbelastetes Gebiet brennen und sich das Feuer teilweise mit einer Geschwindigkeit von 15 Meter pro Minute ausbreitet, forderte der Landkreis Hilfe aus Nachbar-Landkreisen an.

Dies betrifft auch die Landkreise Rostock und Mecklenburgische-Seenplatte. Noch in der Nacht zum Montag brachen die Feuerwehren der Seenplatte Ihr Zeltlager in Prora auf Rügen ab und sammelten sich gegen 2 Uhr an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Neuendorf bei Neubrandenburg. Mit mehreren Fahrzeugen und insgesamt 42 Einsatzkräften kam der Landrat dem Hilfeersuchen nach und entsendete noch in der Nacht zum Montag die Einsatzkräfte nach Lübtheen.

Bereits 900 Anwohner wegen Waldbrand evakuiert

Rund 500 Menschen mussten in der Zwischenzeit ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierungen in Jessenitz seien noch nicht abgeschlossen, berichtete eine Sprecherin des Landkreises Ludwigslust-Parchim am frühen Montagmorgen. Zu Problemen sei es bislang nicht gekommen.

Betroffene der Evakuierungsaktion in Lübtheen können in einer Halle unterkommen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Wohnungen und Häuser in anliegenden Dörfern oder Ortschaften evakuiert werden müssen in der Nacht, sagte die Sprecherin weiter. Es werde evakuiert, wenn sich das noch brennende Feuer auf rund einen Kilometer an Ortschaften nähere. Rund 350 Einsatzkräfte sind demnach im Einsatz, um Orte zu schützen.

Bereits am Sonntagabend mussten mehrere Hundert Menschen ihre Wohnungen verlassen. Am Abend entschied die Einsatzleitung der Feuerwehr, das rund 280 Einwohner zählende Alt Jabel zu evakuieren. Das Feuer habe sich rasant ausgebreitet. Betroffen sei auch ein Ferienlager mit etwa 100 Kindern. Die Eltern seien informiert und gebeten worden, ihre Kinder abzuholen.

An gleicher Stelle hatte es erst vor wenigen Tagen gebrannt. Am Freitag gaben die Behörden allerdings Entwarnung und teilten mit, das Feuer sei gelöscht. Am Sonntag brannte es nun erneut und in deutlich größerem Ausmaß. Betroffen seien etwa 300 Hektar Wald, hieß es von der Einsatzleitung. Die Behörden vermuten bei dem zweiten Feuer Brandstiftung.

Die Gegend grenzt direkt an einen früheren Truppenübungsplatz. Die dort noch im Boden liegende Munition erschwert die Löscharbeiten. Feuerwehrleute müssen einen Sicherheitsabstand von 1000 Metern einhalten. Deshalb kam bei der Brandbekämpfung jeweils ein Löschpanzer aus Brandenburg zum Einsatz.