Der Notruf 110 soll verantwortungsvoll genutzt werden. Mit diesem Anliegen veröffentlichen viele Polizei-Dienststellen in ganz Deutschland am Freitag alle eingehenden Notrufe beim Kurznachrichtendienst Twitter. Auch die Polizeipräsidien in Rostock und Neubrandenburg beteiligen sich an der Aktion. Die Veröffentlichungen liefern einen Einblick in den Arbeitsalltag der Beamten. Wenig überraschend dreht es sich bei vielen Anrufen um Unfälle und Probleme im Straßenverkehr, wie diese Meldungen beispielhaft zeigen:
#Polizei110
Uns wurde ein PKW gemeldet, der auf der #B104 im Bereich Cambs in Fahrtrichtung #Sternberg in starken Schlangenlinien fährt.Laut Anrufer soll die Fahrerin ein 📱 nutzen.
Wir sind unterwegs 🚓— Polizeipräsidium Rostock (@Polizei_PP_ROS) October 1, 2021
Nicht selten spielt Alkohol bei den verkehrsbedingten Polizei-Einsätzen eine Rolle:
#Polizei110
Unsere Kolleg*innen von der #Autobahnpolizei #Stolpe haben auf der A24 einen Autofahrer mit 2,0 Promille gestoppt.Zuvor hatte der Mann in #Wittenburg getankt, ohne zu zahlen. Nun wird er sich zudem wegen Trunkenheit im Verkehr verantworten müssen.
— Polizeipräsidium Rostock (@Polizei_PP_ROS) October 1, 2021
Die Informationen zu manchen Einsätzen lassen die Beamten offenbar nur staunen:
Auf #Rügen geht's nun nach #Binz: dort soll ein nackter Mann in der Fußgängerzone mit Cockring am Penis und Joint in der Hand spazieren. 😱 #Nocomment #Polizei110
— Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB) October 1, 2021
Dass sich der ein oder Anrufer schlicht verwählt hat, zeigt ein Tweet, der Neubrandenburger Polizei. „Ich wollte Kaffee haben”, sagte eine Stimme am Telefon, bevor nur noch ein Piepen zu hören war.
👮: „#Polizei #Notruf“
🗣️: „Um Gottes Willen, da hab ich mich verwählt. Ich wollte Kaffee haben“ - legt aufWir hätten auch gerne ☕️ - Man kann ja wenigstens „Tschüß“ sagen. #Polizei110 #Firmenkurzwahl #NoNotruf
— Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB) October 1, 2021
Auch bei diesem Anruf handelt es sich nicht um einen Notfall, informieren die Neubrandenburger Beamten:
Radfahrerin wählt den Notruf 📞:
"Wir haben auf dem Radweg 3 Katzenbabys gefunden - diese laufen uns jetzt hinterher. Was können wir tun?"Wir hätten gerne geholfen. Aber leider #NoNotruf 😿 #Polizei110
— Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB) October 1, 2021
Ebenfalls kein Fall für den Notruf ist diese Familienangelegenheit:
#NoNotruf Mama aus #Demmin will Hilfe von der Polizei: Sohn (13) sei EINGEBROCHEN und habe ihr Handy gestohlen... Erziehung ist im Idealfall Elternsache!#Polizei110 pic.twitter.com/OOu1TxVrHj
— Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB) October 1, 2021
Ein weiterer Tweet offenbart, dass in der Greifswalder Zulassungsstelle jemand versucht hat, ein geklautes Auto anzumelden.
Wir haben die Besitzerin auf #Usedom besucht - der Audi Q7 wurde in Berlin in Fahndung gesetzt. Wir stellen das Auto sicher und lassen es abschleppen. Teamwork mit @PolizeiBerlin_E #Polizei110 https://t.co/mEV7LvyRKn
— Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB) October 1, 2021
Der 1. Oktober ist als bundesweiter Tag des Polizeinotrufs ausgewählt worden. An der Twitter-Aktion beteiligten sich zahlreiche Polizeibehörden in Deutschland.
Laut einer Polizeisprecherin kommt es täglich zu skurrilen Anrufen in den Zentralen. Diese reichten von Pizzabestellungen bis zu Eltern die ihre Kinder einsperren lassen wollten, weil diese sich nicht benehmen. Die Aktion soll helfen, bewusster mit dem Notruf umzugehen und auf unnötige Anrufe zu verzichten, um wichtige Einsätze nicht zu behindern.
Hier geht es zur Twitter-Polizei
Die Beiträge aus ganz Deutschland sind über den Hashtag #Polizei110 bei Twitter zu finden. Wer nur regionale Nachrichten aus dem Twitter-Marathon sehen kann beim Polizeipräsidium Neubrandenburg für den Osten von Mecklenburg-Vorpommern vorbauschauen. Das Polizeipräsidium Rostock twittert aus dem westlichen Landesteil und für ganz Brandenburg twittert das Präsidium in Potsdam.