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Bundestagsentscheid

Offshore-Testfeld in Ostsee vor Warnemünde kann kommen

Berlin / Lesedauer: 2 min

Laut Minister Christian Pegel (SPD) soll 2023 ein bundesweit einmaliges Testfeld für Offshore-Windanlagen rund zwölf Kilometer vor Warnemünde in Betrieb genommen werden.
Veröffentlicht:04.04.2019, 20:34
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Ein bundesweit einmaliges Testfeld für Offshore-Windanlagen rund zwölf Kilometer vor Warnemünde kann kommen. Wie das Energieministerium in Schwerin berichtete, beschloss dies der Bundestag am Donnerstag im Rahmen des sogenannten Netzausbaubeschleunigungsgesetzes. Laut Minister Christian Pegel (SPD) ist die Inbetriebnahme des Felds für 2023 geplant. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg, sagte er mit Blick auf die verschiedenen Genehmigungsverfahren.

Grundlage ist das Landesraumentwicklungsprogramm aus dem Jahr 2016. Das Testfeld soll Platz für zehn bis zwölf Offshore-Windkraftanlagen bieten, die von Land aus sichtbar sein werden.

Nun könne begonnen werden, ein Konzept für die Nutzung des Testfelds und die Auswahl der zu testenden Anlagen zu erstellen. Weiter soll unter Einbeziehung der Akteure in Warnemünde ein Konzept erstellt werden, um eine möglichst breite Akzeptanz des Testfelds zu gewährleisten.

Pegel sieht Chance für Standort MV

Er werde sich dafür stark machen, dass – soweit rechtlich möglich – lokale Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingebunden werden, fügte Pegel hinzu. Nur bei entsprechender Vor-Ort-Beteiligung könne ein Großprojekt wie ein nationales Offshore-Testfeld zu einem Zukunftsprojekt werden, das die Akzeptanz der ganzen Region genieße.

„Für den Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern ist es ebenso wie für den Industriestandort Deutschland entscheidend, dass es nun seit Jahren erstmals reale Testmöglichkeiten für Offshore-Komponenten geben wird”, sagte Pegel. Wegen der Nähe des Testfeldes zur Küste und zu Rostock mit der Universität und den diversen außeruniversitären Forschungseinrichtungen dürfte das Testfeld weltweit nahezu einmalig sein, sagte Pegel. „Es ist die Chance, den Technologievorsprung, den sich deutsche Industrie- und Anlagenbauer mit einigen wenigen europäischen Konkurrenten erarbeitet haben, zu sichern.”

Es sei höchste Zeit, eine neue Generation leistungsstarker Anlagen zu entwickeln. „Dafür sind Tests unter realen Bedingungen unabdingbar”, sagte Pegel. Damit könnte Offshore-Strom konkurrenzfähiger werden. Damit könne auch ein Beitrag geleistet werden, das Klimaschutzziel 2030 zu erreichen. 65 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms sollen bis dahin aus erneuerbaren Quellen stammen.