Die Tierrechtsorganisation Peta hat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wegen drei getöteter Rehkitze erstattet. Peta-Angaben zufolge wurden die drei Jungtiere am 7. Juni bei Mäharbeiten in der Nähe des Kummerower Sees überfahren und „von den scharfen Klingen einer Landwirtschaftsmaschine” tödlich verletzt.
Lesen Sie auch: Angler beißt lebendigem Fisch Kopf ab – Peta-Anzeige in Stralsund
Die Organisation beruft sich auf Berichte von Zeugen, wonach zunächst eines der Tiere beim Mähen einer Wiese „ohne vorherige Vorsichtsmaßnahmen” ums Leben kam. Raubvögel hätten sich bereits an dem Kadaver zu schaffen gemacht, während die landwirtschaftliche Maschine auf dem Weg zur nächsten Wiese war. Dort seien dann zwei weitere Rehkitze durch die Mäharbeiten getötet worden, heißt es.
Nordkurier-Anfragen bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg zu dem Fall blieben zunächst unbeantwortet. Laut einer Peta-Sprecherin ist Anzeige wegen der Tötung von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund (Paragraf 17 Tierschutzgesetz) sowie wegen Jagdwilderei (Paragraf 292 Strafgesetzbuch) erstattet worden.
Bei einer Verurteilung droht eine Maximalstrafe von 3 Jahren Gefängnis. Verurteilte werden aber offenbar nicht selten mit Geldstrafen belegt. So wurde etwa gegen einen Landwirt in Niedersachsen 2018 wegen zwei getöteter Rehkitze eine Strafe von 30 Tagessätzen je 40 Euro und 30 Tagessätzen je 30 verhängt.
Auch interessant: Tierfreunde retten Rehkitze vor Erntemaschinen
Laut Peta werden in Deutschland jährlich rund 10.000 Rehe bei landwirtschaftlichen Arbeiten verletzt oder getötet. Einige Landwirtschaftsbetriebe in MV arbeiten deshalb mit Tierschützern zusammen oder werden selbst aktiv, um Rehe in Feldern vor einem solchen Schicksal zu bewahren. So fliegen etwa auf Rügen vor Mäh- und Erntearbeiten Drohnen mit Infrarot-Kameras manche Felder ab, um sich versteckende Jungtiere aufzuspüren.
Mehr zum Thema: Stralsund spürt Rehkitze mit Drohnen auf
Kommentare (1)
Die Tarnung ist perfekt. Er
Die Tarnung ist perfekt. Er hat sie nicht sehen können! Die ganze Wiese abzusuchen und das Gras runtertrampeln dauerte Stunden. Nicht verhältnismässig und nicht zumutbar. Jeder Richter müsste ihn freisprechen. Die Geldstrafen sind ein nur ein Zugeständnisan die PETA.