Kirchentag
Pommern-Bischof kritisiert Ausladung der AfD
Greifswald / Lesedauer: 1 min
Der Greifswalder Bischof der evangelischen Nordkirche im Sprengel Pommern, Hans-Jürgen Abromeit, hat die Entscheidung kritisiert, keine Vertreter der AfD zu Veranstaltungen des Kirchentags in Dortmund zuzulassen: „Ich halte das für falsch”, sagte er am Donnerstagabend vor Medienvertretern in Greifswald. „Wir als Kirche müssen uns von der Partei fernhalten, aber nicht von den Menschen, die dort mitwirken.”
Abromeit nahm Bezug auf den Präsidenten des Kirchentags, den Journalisten Hans Leyendecker. Dieser hatte den Beschluss zur Nicht-Einladung der AfD mit dem Satz begründet: „Dem Kirchentag geht es ums Zuhören, aber ich möchte nicht Herrn Gauland zuhören.”
Keine Lust auf „Vogelschiss-Rhetoriker”
Abromeit sagte dazu, er könne verstehen, dass Leyendecker keine Lust auf „irgendwelche Vogelschiss-Rhetoriker” habe: „Aber dann soll er eben jemand anders einladen.” Man müsse schauen, wer innerhalb der AfD etwas Inhaltliches zu sagen habe und dann gezielt diese Leute einladen. Abromeit ergänzte, dass er mit seiner Auffassung innerhalb der Kirche nicht alleine sei. Der Kirchentag ist die größte Versammlung evangelischer Christen in Deutschland und findet alle zwei Jahre statt. Dort wird üblicherweise auch viel über politische Fragen diskutiert.
Der 64-Jährige Abroemit ist seit 2001 Bischof in Greifswald und noch bis kommendes Jahr im Amt. Dann wird er zeitgleich mit dem für Mecklenburg zuständigen Bischof Andreas von Maltzhahn in Ruhestand gehen und durch einen neuen Bischof für ganz MV ersetzt. Sitz dieses Bischofs werde weiterhin Greifswald sein, sagte Abromeit.