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Heiz- und Stromkosten

Preisdeckel angesichts steigender Energiepreise gefordert

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Mit dem Energiepreisdeckel könne verhindert werden, dass Menschen durch die hohen Kosten für Heizung und Strom ins wirtschaftliche Unglück stürzen.
Veröffentlicht:28.08.2022, 14:27
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Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft im Norden macht sich angesichts der explodierenden Energiekosten für einen zeitlich befristeten Preisdeckel stark. „Ein Energiepreisdeckel kann verhindern, dass Menschen auf Grund hoher Heiz- und Stromkosten ins wirtschaftliche Unglück stürzen”, sagte Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, am Sonntag nach einer Mitteilung seines Verbandes.

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Haushalte sollen entlastet werden

„Es ist nicht mehr nur allein der Heizkostenhammer, der die Verbraucherinnen und Verbraucher trifft. Auch die Strom-, Wasser- und Abwasserkosten steigen und steigen. Hinzu kommt, dass die Inflation galoppiert und Spareinlagen entwertet.” Inspiriert wurde Breitner bei seinem Vorschlag von der „Wirtschaftsweisen” Veronika Grimm, die einen staatlich subventionierten Grundverbrauch ins Spiel gebracht hat, um Haushalte zu entlasten.

Haushalte bis zu einem bestimmten Einkommen könnten eine bestimmte Menge – zum Beispiel 75 Prozent des Durchschnittsverbrauches – zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt bekommen, sagte Grimm.

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„Es ist wichtig, die höheren Gaspreise zeitnah an die Verbraucher weiterzugeben, gleichzeitig muss aber ein glaubwürdiges Entlastungspaket auf den Tisch. Das wird teuer”, sagte Grimm. Ein solches Modell würde einen Anreiz zum Energiesparen geben und zugleich möglichen Zahlungsschwierigkeiten von Mietern, Versorgern und auch Vermietern vorbeugen – letztere treten derzeit gegenüber Versorgern in Vorleistung und können nicht sicher sein, ihr Geld von den Mietern zurückzubekommen. „Mögliche Liquiditätsprobleme bei Mietern, Vermietern und Versorgungsunternehmen würden gar nicht erst entstehen”, sagte Grimm.

Jeder soll Grundbedarf an Energie nutzen können

Breitner bescheinigte diesem Vorschlag „Charme”, der darin bestehe, dass die Idee der Sparsamkeit mit der sozialen Verantwortung der Gesellschaft verbunden werde. „Einerseits werden die Menschen angehalten, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, und der Marktmechanismus bleibt intakt”, sagte er. „Andererseits steht die Allgemeinheit dafür ein, dass jeder Mensch wenigstens den Grundbedarf an Energie bezahlen und nutzen kann.

Der Vorschlag ist viel besser als alle anderen geeignet, zu verhindern, dass existenzielle Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft die Menschen auf die Straßen treibt.” Der VNW vertritt in nach eigenen Angaben in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein 407 Wohnungsgenossenschaften und sozial orientierten Wohnungsgesellschaften mit 686 000 Wohnungen, in denen rund 1,5 Millionen Menschen leben.