StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernProzess gegen Hubert Z. verzögert sich weiter

Ehemaliger SS-Sanitäter

Prozess gegen Hubert Z. verzögert sich weiter

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Wieder und wieder verschiebt sich der Prozessauftakt gegen einen 95-Jährigen, dem Verbrechen vor mehreren Jahrzehnten vorgeworfen werden.
Veröffentlicht:07.06.2016, 11:45
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Der Prozess gegen einen früheren SS-Sanitäter aus dem Konzentrationslager Auschwitz in Neubrandenburg verzögert sich weiter. Wie ein Sprecher des Landgerichtes am Dienstag sagte, ist frühestens im Juli mit einem erneuten Beginn des Verfahrens gegen den 95 Jahre alten Angeklagten zu rechnen. Grund sei die bereits begonnene Urlaubszeit. Es sei vorher nicht möglich, alle Seiten an einem Termin zusammenzubringen. An dem Prozess sind mehrere Staatsanwälte, Nebenkläger, Gutachter und Anwälte beteiligt.

Dem ehemaligen Landarbeiter aus der Nähe von Neubrandenburg wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fällen vorgeworfen. Er soll 1944 einen Monat im KZ Auschwitz-Birkenau stationiert gewesen sein. In der Zeit kamen dort 14 Deportationszüge an, mindestens 3681 Menschen wurden in Gaskammern getötet. Verteidiger Peter-Michael Diestel bestreitet eine Schuld seines Mandanten.

Das Gericht hatte den Prozess im März ausgesetzt, nachdem der 95-Jährige aus gesundheitlichen Gründen zweimal nicht zur Verhandlung erschienen war. Daraufhin war eine umfangreichere Untersuchung angeordnet worden. Der letzte geplante Prozesstermin konnte aus medizinischen Gründen am 17. Mai nicht gehalten werden.