In der Rostocker Innenstadt haben sich am Montagabend nach Beobachtern mehrere Hundert Demonstranten versammelt, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Erste Berichte aus der Stadt deuten darauf hin, dass die Zahl der Teilnehmer damit niedriger ausfallen könnte als in den vergangenen Wochen.
Hier lesen Sie unsere Zusammenfassung der Corona-Proteste an der Seenplatte und der Veranstaltungen in Vorpommern
Gegendemo angeblich mit 400 Leuten
Zum wiederholten Mal findet parallel zu den Corona-Protesten auch Gegen-Veranstaltungen statt. Während die Deutsche Presseagentur von einer „kleinen Zahl Gegendemonstranten” schreibt, sprechen Teilnehmer wiederum von 300 bis 400 Teilnehmern, die sich allerdings auf mehrere Standorte in der Stadt aufteilen würden.
Es fehlen Ordner
Die Corona-Demo hingegen kam zunächst in Fahrt. Nach etwa einer Stunde gab es noch keinen Zug durch die Stadt. Nach Nordkurier-Informationen fehlt es an der festgelegten Zahl an Ordnern, die der Veranstalter stellen muss. Die Polizei bemängelte außerdem, dass viele Teilnehmer keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Am Abend waren in mehreren Städten in Mecklenburg-Vorpommern weitere Demonstrationen geplant. Die Polizei hatte dazu aufgerufen, dass sich Teilnehmer klar von radikalen Kräften distanzieren.
Anbei die wichtigsten Infos zum heutigen Versammlungsgeschehen in der Hansestadt Rostock#hro1701 pic.twitter.com/HHuKl0pcg2
— Polizei Rostock (@Polizei_Rostock) January 17, 2022
18.49 Uhr - Veranstaltung aufgelöst - Polizei setzt Reizgas ein
Die Lage in Rostock spannt sich an: Die Polizei berichtet, die Veranstaltung in der August-Bebel-Straße sei durch aufgelöst worden, nach Nordkurier-Informationen soll es sich dabei um eine Demo der Corona-Maßnahmen-Gegner gehandelt haben. Außerdem seien, so die Polizei Rostock, wiederholt Böller auf Einsatzkräfte geworfen worden, weswegen man Reizgas eingesetzt habe. Andere Quellen berichten auch von Flaschenwürfen gegen Beamte.
19.06 Uhr - Demo-Lage in Rostock weiter aggressiv
Die Polizei berichtet in Rostock inzwischen von ersten Festnahmen, nachdem die Lage auf einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen zwischenzeitlich eskalierte. Augenzeugen berichten, dass außerdem ein Wasserwerfer in Position gebracht wurde.
In Rostock wurde eine verschwörungsideologische Demo aufgelöst, nachdem der Maskenschutz erneut ignoriert wurde. Danach eskalierte die Situation. Unzählige Böller und Flaschen flogen auf Polizei und Presse. Etliche Festnahmen aktuell. #hro1701 pic.twitter.com/8iyRtdZIXb
— ENDSTATION RECHTS. (@ER_MV) January 17, 2022
19.17 Uhr - Greifswalder erinnern an Corona-Tote in MV
Auf dem Greifswalder Markt haben Bürger am Montagabend mehr als 1500 Kerzen zum Gedenken an die Corona-Toten im Nordosten aufgestellt. „Wir wollen zeigen, dass Corona Realität ist“, sagte Michael Steiger vom Bündnis „Greifswald für Alle“. Es seien 1582 Lichter - entsprechend der Zahl der Todesfälle, die nach neuesten Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet wurden.
„Wir wollen, dass die Leute sich impfen lassen, weil wir alle keine Lust mehr auf Corona haben, und wir haben aber auch keine Lust gegenanzugrölen.“ Auch in Greifswald kam es am Abend wieder zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Ihn persönlich störe am meisten, dass derartige Proteste in Vorpommern „von Nazis organisiert“ würden, sagte Steiger.
19.39 Uhr - Mindestens ein Dutzend Festnahmen
Mittlerweile ist die Rede von zwei Wasserwerfern, die Demonstranten am August-Bebel-Platz wurden zwischenzeitlich eingekesselt. Schätzungsweise mindestens ein Dutzend Störer wurde von Polizisten vorläufig festgenommen, meldet die Deutsche Presseagentur. Außerdem wurden Eltern mit Kindern aufgefordert, die Versammlung zu verlassen. Inzwischen habe sich die Lage aber beruhigt, viele der Teilnehmer hätten den Platz verlassen.
20.01 Uhr - weitere Demos im Land
Während in Rostock erneut die größte Demo stattfand, zogen auch in anderen Städten des Landes mitunter Hunderte Menschen durch die Straßen. In Pasewalk sprach die Polizei von rund 300 Teilnehmern, in Anklam seien es etwa 350 Menschen gewesen. Dort musste der Zug zwischenzeitlich stoppen, weil die Teilnehmer sich nicht an die Maskenpflicht hielten.
Mit etwa 1500 bis 1800 Teilnehmern dürfte die Veranstaltung in Neubrandenburg die größte im Osten von MV sein. In Röbel folgten dem Demo-Aufruf rund 300 Menschen.
Video aus Neubrandenburg
21.02 Uhr - 2400 Menschen in der Landeshauptstadt
Nach Angaben der Polizei beteiligten sich am Montagabend in Schwerin rund 2400 Menschen an den Corona-Protesten. Der Gegenprotest fiel mit etwa 20 Teilnehmern minimal aus. Beide Veranstaltungen seien friedlich verlaufen. In einer weiteren Mitteilung der Polizei ist die Rede von sechs Veranstaltungen im Kreis Ludwigslust-Parchim mit insgesamt rund 650 Teilnehmern. Insgesamt sei der Abend auch dort friedlich verlaufen. In Boitzenburg allerdings seien in zwei Fällen Personalien festgestellt worden. Es handle sich mutmaßlich um die Initiatoren des Aufzuges, der nicht angemeldet war.