StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernRostocker Augenzeuge widerspricht Polizei-Berichten

Fußball-Randale

Rostocker Augenzeuge widerspricht Polizei-Berichten

Duisburg / Lesedauer: 2 min

Vor und nach dem Fußballspiel zwischen KFC Uerdingen und dem FC Hansa Rostock gingen Fans beider Mannschaften aufeinander los. Was passierte tatsächlich am Stadion in Duisburg?
Veröffentlicht:10.12.2018, 12:45

Artikel teilen:

Neben dem sportlichen Desaster gab es für die Hanseaten auch außerhalb des Rasens negative Begleiterscheinungen, für die wieder einmal sogenannte Fans verantwortlich zeichneten. Bereits vor dem Anpfiff kam es vor dem Stadion zu einer Schlägerei mit etwa 160 Beteiligten beider Fanlager.

Nach der Partie gerieten Anhänger beider Vereine am Duisburger Hauptbahnhof erneut aneinander. Durch einen Sturz ins Gleisbett wurde nach Polizeiangaben eine Person schwer verletzt und musste notärztlich behandelt werden.

Schon vor dem Spiel war ein Bus mit 80 Rostock-Fans falsch abgebogen und stand zufällig am Eingang für die Krefelder Zuschauer, sagte ein Sprecher der Polizei Duisburg. Die beiden Fan-Gruppen gingen direkt aufeinander los und konnten von der Polizei nur mit dem Einsatz von Reizgas getrennt werden. Dabei wurden mehrere Personen leicht verletzt, teilte die Polizei mit.

Kritik am Verhalten der Polizei

Dieser Version widerspricht jedoch ein Augenzeuge, der im Bus der Hansa-Anhänger saß. „Wir wurden nicht wie üblich von der Polizei zum Stadion geleitet. Auch ließen sie uns beim Erreichen des Gästeeingangs nicht aussteigen, sodass unser Bus eben weiterfahren musste“, so der Augenzeuge.

„Von falsch abgebogen kann also niemals die Rede sein. Auch ließ uns die Polizei jeweils passieren und hielt uns dann eineinhalb Stunden grundlos im Bus fest – unter uns waren auch Kinder und Rollstuhlfahrer.“ Auch sprach er von einem – anfangs grundlosen – sehr aggressiven Auftreten der Polizei.

Strafverfahren eingeleitet

Die Beamten leiteten nach den Vorfällen vor dem Spiel Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs gegen alle Beteiligten ein. Da sich 60 Rostock-Fans aber laut Polizei weigerten, ihre Personalien anzugeben, wurden sie zum Polizeipräsidium gebracht.

Rund 300 Rostocker hätten daraufhin aus Solidarität zu den Fans die Schauinsland-Reisen-Arena verlassen. Der KFC Uerdingen trägt in der Saison 2018/19 seine Heimspiele wegen des Umbaus des eigenen Stadions in Duisburg aus.