StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernRügener Lehrer in Hessen wegen Kinderpornos verureilt

Pädophiler als Beamter auf Probe

Rügener Lehrer in Hessen wegen Kinderpornos verureilt

Bensheim/Bergen / Lesedauer: 2 min

Wegen des Besitzes von Bildern und Videos von sexuellen Handlungen an Kindern muss ein 34-Jähriger jetzt ins Gefängnis. Er unterrichtete zuletzt an der Ostsee.
Veröffentlicht:03.02.2016, 18:19
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Ein inzwischen auf Rügen tätiger früherer Lehrer der südhessischen Odenwaldschule ist wegen des Besitzes von Kinderpornos zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Der 34-Jährige sei "pädophil und latent gefährlich", erklärte der Vorsitzende Richter des Amtsgerichts Bensheim am Mittwoch.

Der geständige Mann war angeklagt, in seiner Zeit an der Odenwaldschule Unmengen entsprechender Dateien auf seinem privaten Computer gehabt zu haben. Der Fall war im April 2014 bekanntgeworden.

Die Mutter des Angeklagten sagte als Zeugin aus, dass ihr Sohn zur Zeit als Lehrer auf Rügen beschäftigt sei. Der Angeklagte räumte diesen Umstand erst auf Nachfrage des Gerichts ein. Er hatte zuvor geschildert, er sei zur Zeit freiberuflicher Versicherungsmakler. Auf Rügen sei er als Lehrer angestellt und Beamter auf Probe.

Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) kündigte am Mittwoch noch vor Bekanntwerden des Urteils eine rasche Reaktion seines Hauses an. "Sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen, dann werden wir alles dafür tun, dass der Mann unverzüglich aus dem Beamtenverhältnis ausscheidet und den Schuldienst verlässt", hatte der Minister gesagt.

Vor Gericht hatte der Angeklagte zum Tatvorwurf gesagt: "Ich habe eine pädophile Neigung, keinen Trieb. Ich kann mich sehr gut steuern." Der Fall gehört nicht zu dem Missbrauchsskandal mit mindestens 132 Opfern, der 2010 an die Öffentlichkeit kam und die Odenwaldschule erschütterte. Die Vorwürfe gegen den später entlassenen Lehrer brachten die Privatschule in Heppenheim vor fast zwei Jahren jedoch ziemlich in Bedrängnis. Die Schule ist inzwischen insolvent.