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Rückgang

Rund 3000 Anträge in MV auf Einsicht in Stasi-Akten

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit scheint weniger geworden. 2020 sind in MV rund 3000 Anträge auf Einsicht in Stasi-Akten gestellt worden, im Vorjahr waren es deutlich mehr.
Veröffentlicht:27.12.2020, 09:19
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In Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr rund 3000 (genau 3011) Anträge auf Einsicht in Stasi-Akten gestellt worden (Stand 30. November). Das Interesse der Menschen an der Vergangenheit sei noch immer hoch, gehe aber im Vergleich zu früheren Jahren zurück, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der Deutschen Presse-Agentur.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde 2019 – dem 30. Jahr des Mauerfalls – noch 5404 Mal beantragt, in Papiere zu schauen, die die DDR-Staatssicherheit rechtswidrig über Menschen anlegte. Im Schnitt kämen zwei Drittel der Anträge von Menschen, die den Blick in die Vergangenheit zum ersten Mal wagen wollten. Ein Drittel seien Wiederholungsanträge, da jetzt die Akten weiter erschlossen seien als etwa in den 90er Jahren.

Stasi-Akten kommen 2021 unter Dach des Bundesarchivs

1992 war das Interesse an der persönlichen Akteneinsicht riesig, die mit der neu gegründeten Stasi-Unterlagen-Behörde möglich wurde. In dem Jahr wurden allein in Mecklenburg-Vorpommern 55 419 solcher Anträge registriert. Bis heute summiert sich die Zahl der Anträge, die in den Außenstellen der Bundesbehörde in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg gestellt wurden, auf weit mehr als eine Viertelmillion (365 328).

Die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit sei nicht abgeschlossen, betonte Jahn. Die Stasi-Akten, die 2021 unter das Dach des Bundesarchivs kommen, bleiben zugänglich, so der frühere DDR-Oppositionelle.