Tagelang vermisst
Schwer verletzter Segler vor Hiddensee gerettet
Vitte / Lesedauer: 2 min
Ein schwer verletzter Segler ist in der Nacht zu Donnerstag vor der Insel Hiddensee gerettet worden. Am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr meldeten Spaziergänger auf dem Hochland eine offenbar schwer verletzte Person unten am Strand der unwegsamen Steilküste unweit des Leuchtturms Dornbusch im Nordwesten der Ostseeinsel Hiddensee, teilte die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit.
Die freiwilligen Seenotretter der Station Vitte/Hiddensee mit dem Seenotrettungsboot Nausikaa und ihre Kollegen der Station Darßer Ort mit dem Seenotrettungskreuzer Theo Fischer, ein auf Rügen stationierter Hubschrauber von Northern HeliCopter (NHC), die Freiwillige Feuerwehren der Ostseeinsel und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kamen daraufhin zum Einsatz.
Rettung mit Helikopter
Der Unglücksort lag in einem unwegsamen Strandabschnitt, der vom Hochland aus nur sehr schwer zugänglich ist. Nur mit einem Schlauchboot konnten ein freiwilliger Seenotarzt und zwei Rettungsmänner die letzten Meter zum Ufer über den steinigen Meeresgrund bewältigen, teilte die DGzRS weiter mit.
Dort stabilisierte der freiwillige Seenotarzt zunächst den schwer am Kopf verletzten Skipper. Über die Steilküste war ein Abtransport des Seglers unmöglich. Deshalb wurde der Mann gegen 1 Uhr auf einer Trage liegend in den Helikopter hinaufgezogen und in ein Krankenhaus geflogen.
Odyssee durch die Ostsee
Der Skipper war bereits am Dienstag von der dänischen Seenotleitung als vermisst gemeldet worden, so die Retter weiter. Der 53-jährige Deutsche war am Montag südlich von Kopenhagen mit seinem etwa zehn Meter langen Segelboot gestartet. Sein Ziel war Nakskov an der Westküste der dänischen Insel Lolland. Dort kam er allerdings nie an. Eine Suche der dänischen Retter blieb erfolglos.
Nach Angaben des Skippers war er unterwegs seekrank geworden, auch hatte der Motor seines Bootes nicht mehr einwandfrei funktioniert. Daraufhin habe er einige Seenotsignale abgesetzt, ohne Erfolg. So trieb er auf der Ostsee und strandete vermutlich im Laufe des Mittwochs mit seinem Boot am Ufer der Steilküste. Dabei hatte er sich schwer am Kopf verletzt. Dennoch konnte er sein Segelboot verlassen und sich an den Strand retten. Wegen ausgefallener Kommunikationsmittel konnte er jedoch nicht auf seine Notlage aufmerksam machen.