StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSchwesig befürchtet Verlängerung des Lockdowns

Corona-Pandemie

Schwesig befürchtet Verlängerung des Lockdowns

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Mit deutlichen Worten hat sich die MV-Ministerpräsidentin am Sonntagabend im Bild-Talk zur aktuellen Corona-Situation geäußert – und den Gesundheitsminister attackiert.
Veröffentlicht:28.12.2020, 06:03

Artikel teilen:

Endlich: Impfstart in Deutschland! Das Corona-Jahr 2020 geht mit einem echten Hoffnungsschimmer zu Ende. Mit den flächendeckenden Corona-Impfungen könnte sich 2021 wieder ein halbwegs normales Leben in Deutschland, in der ganzen Welt einstellen. Doch die Impfungen werfen auch Fragen auf: Wieso gibt es für Deutschland erst einmal so wenig Impfdosen? Wie sieht die Impfbereitschaft überhaupt aus?

Mehr lesen: Als erste in MV - Senioren in Güstrow geimpft

Zweifel, ob genügend Impfstoff zur Verfügung steht

Diese Fragen treiben auch MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig um. Im Bild-Talk „Die richtigen Fragen” griff die SPD-Politikerin am Sonntagabend Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) indirekt an. Schwesig zeigte sich besorgt und äußerte Zweifel, ob genug Impfstoff in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland zur Verfügung stehe. „Dafür ist nach Absprache mit den Ländern der Bund zuständig”, spielte Schwesig den Ball der Verantwortung ins Feld des Bundesgesundheitsministers. Die Länder hätten sich an die Abmachung gehalten und die Impfzentren vor Ort pünktlich aufgebaut und zur Verfügung gestellt.

Lockdown über den 10. Januar hinaus?

Gleichzeitig äußerte Schwesig die Befürchtung, dass der harte Lockdown am 10. Januar noch nicht vorbei sei. „Ich gehe davon aus, dass wir die einschränkenden Maßnahmen verlängern müssen”, sagte die MV-Ministerpräsidentin. „Wir sind noch nicht durch.”

Mehr lesen: Droht uns 2021 auch der Klima-Lockdown?

Schwesig (SPD) zeigte sich aber auch hoffnungsvoll, dass mit dem Anfang der Corona-Schutzimpfungen das Ende der Pandemie eingeleitet werde. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns mit den Impfstoffen Schritt für Schritt aus der Pandemie befreien können. Wir fangen bei denen an, wo das Risiko am höchsten ist, bei den älteren Menschen, vor allem auch hier in den Pflegeheimen”, sagte Schwesig.

Osten mit gutem Verhältnis zum Impfen

Dort hatten sich nach Angaben der Heimleitung bei einer ersten Befragung 50 von 60 Bewohnern bereiterklärt, sich eine Spritze mit dem neuen Wirkstoff geben zu lassen. „Je mehr wir impfen können, umso mehr können wir auch Dinge wieder lockern”, betonte Schwesig. Sie erwarte eine auch insgesamt hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung des Landes. „Gerade bei uns in Ostdeutschland ist das Verhältnis zum Thema impfen doch eher positiv”, konstatierte Schwesig. Wichtig sei nun, dass der Impfstoff zügig und in möglichst großen Mengen bereitgestellt werde.

10.000 Impfdosen zum Start in MV

Zum Impfstart am Sonntag hatten der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech und der Pharmakonzern Pfizer knapp 10.000 Impfdosen in den Nordosten geliefert, die an die Impfzentren in Kreisen und kreisfreien Städten verteilt wurden. Von dort aus machten sich mobile Impfteams auf den Weg, um zuerst Bewohner und Mitarbeiter in Seniorenheimen zu impfen.