StartseiteRegionalMecklenburg-Vorpommern▶ Schwesig für behutsame Lockerung in der Corona-Krise

Hoffnung in MV

▶ Schwesig für behutsame Lockerung in der Corona-Krise

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Die Situation in der Corona-Krise in MV hat sich stabilisiert. Jetzt sei es laut der Ministerpräsidentin möglich, „Schritt für Schritt” einzelne Lockerungen einzuleiten.
Veröffentlicht:14.04.2020, 16:11

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„Die Ansteckungsgefahr haben wir durch eine Wahnsinns-Disziplin deutlich gesenkt. Darauf können wir jetzt behutsam aufbauen.” Mit diesen Sätzen verbreitete MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Dienstagnachmittag in der Corona-Krise ein kleines Fünkchen Hoffnung. Allerdings blieb die SPD-Politiker auch vorsichtig: „Wenn wir einzelne Regeln und Einschränkungen lockern, müssen damit beispielsweise das Tragen von Mundschutz und sorgfältig eingehaltene Abstandsgebote einher gehen.”

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Ohne dem Gespräch der Länderchefs mit der Kanzlerin am Mittwoch vorzugreifen, machte Schwesig unmissverständlich deutlich, dass es ab 20. April definitiv keine „Rückkehr zum normalen Leben” geben würde. All das, was man sich in den letzten Wochen an Stabilität aufgebaut habe, könne nicht durch eine schnelle Lockerung aufs Spiel gesetzt werden.

Schulen und Kitas bleiben wohl noch zu

Schwesig schloss auch aus, dass in kurzer Zeit Schulen und Kindergärten in MV wieder geöffnet werden könnten. „In diesem Bereich sind die Meinungen der Experten sehr widersprüchlich. Der Schutz der Bevölkerung genießt dabei oberste Priorität”, zeigte sich Schwesig in diesem Bereich eher defensiv.

Das komplette Statement Schwesigs sehen Sie hier:

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Im Gegensatz zur Linksfraktion im Landtag von MV. Die Linke schlug am Dienstagmittag ganz konkret vor, am 27. April mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern zu beginnen. Die Vorbereitungszeit sei nötig, damit der Neustart geordnet ablaufe, sagte die Vorsitzende der oppositionellen Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg.

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Linke: Restaurants mit Mindesabstand öffen

Demnach sollten Restaurants wieder öffnen dürfen, wenn sie den Mindestabstand zwischen den Gästen garantieren können. Friseursalons, Fußpflege oder Kosmetikstudios könnten je nach Größe des Betriebes eine begrenzte Anzahl an Kunden zulassen. „Mund-Nasen-Schutz ist hier unerlässlich”, so Oldenburg.

Für die Schulen empfahl die Politikerin, zunächst den Unterricht für die zehnten und zwölften Klassen wieder aufzunehmen. Dort stehen die Abschlussprüfungen an. Um die Abstandsregeln einzuhalten, könnten Klassen und Kurse auf mehrere Räume aufgeteilt werden. Vom 4. Mai an könne der Unterricht dann für die Klassen eins, vier, sechs, neun und elf wieder aufgenommen werden, für alle weiteren Klassen Anfang Juni. Denkbar sei ein Schichtbetrieb. Die Sommerferien sollten nach Oldenburgs Meinung auf die letzte Juliwoche, den August und die erste Septemberwoche verschoben werden.

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Keine Großveranstaltung bis Ende Juli

Für den Nahverkehr empfiehlt die Linke, die Taktzeiten zu halbieren und stattdessen mit einer doppelten Anzahl an Bussen und Zügen zu bedienen. „Jede Sitzbank darf lediglich mit einer Person besetzt werden”, forderte Oldenburg. Kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte oder Theatervorstellungen, sollten nach ihrer Meinung unter Beachtung der Abstandsregeln wieder stattfinden. Großveranstaltungen hingegen solle es vor Ende Juli nicht geben.