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Corona-Pandemie

Schwesig kündigt mehr Freiheiten für Geimpfte in MV an

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Schon bald eine Aufhebung der Impfpriorisierung und mehr Freiheitsrechte für Geimpfte? Das waren zwei Fragen, die Manuela Schwesig nach dem Impf-Gipfel beantwortet hat.
Veröffentlicht:26.04.2021, 20:20

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Manuela Schwesig hat am Montagabend im Anschluss an den Impfgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel und den 16 Länderchefs erstmals Erleichterungen und die Rückkehr von Freiheitsrechten für Geimpfte angekündigt: „Wir wollen im Mai schauen, ob Geimpfte sich beispielsweise beim Friseurbesuch oder im Zoo oder Baumarkt nicht mehr einer Testpflicht unterziehen müssen.”

Vollständig geimpfte Menschen müssen demnach vom 1. Mai an in Mecklenburg-Vorpommern keinen Negativ-Coronatest mehr beim Friseur vorlegen. Das gelte auch für andere Bereiche, wie den Besuch der Außenareale der Zoos, kündigte Schwesig an.

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Gleichzeitig mahnte die Regierungschefin aber auch an, die Balance zwischen Nicht-Geimpften und Geimpften zu halten. Es könne nicht sein, dass 90 Prozent noch eingeschränkt seien und gleichzeitig die zehn Prozent der Geimpften komplette Freiheit hätten, sagte Schwesig.

Noch zu wenig Impfstoff

Allerdings betonte die Ministerpräsidentin auch, dass einfach noch zu wenig Impfstoff vorhanden sei, um allen zeitnah ein Impfangebot zu machen. In dem Zusammenhang kündigte Schwesig zwar an, im Mai perspektivisch die Impfreihenfolge für die Priorisierungsgruppe 3 aufzuheben, doch bedeute dies nicht, dass alle aufgrund des mangelnden Impfstoffs auch gleich eine Impfung erhalten würden. In der Priorisierungsgruppe 3 befinden sich beispielsweise Lehrer, Polizisten, Feuerwehrleute und relevante Personen in Regierungen und Verwaltungen.

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Unmittelbar vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hatte die oppositionelle Linke Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aufgefordert, sich dem Vorstoß von Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) anzuschließen und die Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen zu beenden. „Da in absehbarer Zeit ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollte die Priorisierung bestimmter Gruppen aufgehoben werden”, verlangte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, am Montag in Schwerin.

„Impfen, impfen, impfen”

Jeder Geimpfte schütze sich und andere und trage so dazu bei, die Pandemie-Welle zu brechen, begründete Oldenburg ihr Votum für eine vollständige Freigabe der Impfreihenfolge. Alle Menschen sollten die Chance haben, sich in einem Impfzentrum oder beim Arzt ihres Vertrauens impfen zu lassen. „Impfen, impfen, impfen – das ist das Gebot der Stunde.”

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Die AfD erneuerte ihre Kritik an der SPD/CDU-Landesregierung. Die Hotline, über die telefonisch Impftermine vereinbart werden können, arbeite auch Monate nach Beginn der Impfkampagne noch nicht reibungslos. „Die Hilflosigkeit der Regierung spiegelt sich auch in Überlegungen wider, einen zentralen ,Impfmanager' für MV einzusetzen. Unser Bundesland hat bereits einen zentralen Impfmanager und der heißt (Gesundheitsminister) Harry Glawe”, hieß es in einer Mitteilung von AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer. Darin erhebt er erneut die Forderung, die Komplettschließung der Restaurants aufzuheben und Öffnungen der Außengastronomie zu ermöglichen.

Sven Müller von der Vereinigung der Unternehmerverbände in MV betonte in einer ersten Stellungnahme: „Alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass Impftempo zu erhöhen, begrüßen wir ausdrücklich. Je schneller eine Impfquote erreicht wird, die das Infektionsrisiko nachhaltig senkt, desto eher können die vom Lockdown betroffenen Branchen wieder öffnen.”

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