StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSchwesig lässt sich von Drohungen nicht einschüchtern

Querdenken-Szene

Schwesig lässt sich von Drohungen nicht einschüchtern

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Gewalt hat in der Diskussion um die Corona-Maßnahmen keinen Platz, sagt Manuela Schwesig – „weder auf der Straße noch im Netz”. Sie wünscht sich bundesweit möglichst einheitliche Regeln.
Veröffentlicht:06.01.2022, 11:54
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will sich nach der Todesdrohung im Messengerdienst Telegram nicht einschüchtern lassen. „Solche Drohungen zeigen, dass wir radikale Kräfte im Land haben und die haben wir schon lange im Land”, sagte sie am Donnerstag in Schwerin. Diese nutzten die aktuelle Corona-Situation, um die Menschen aufzuwiegeln.

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Schwesig betonte das Recht der Bürgerinnen und Bürger, über Maßnahmen zu diskutieren, doch Gewalt habe in dieser Diskussion keinen Platz, „weder auf der Straße noch im Netz”. Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat es bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen handgreifliche Auseinandersetzungen mit der Polizei gegeben.

Kriminalamt ermittelt

Das Landeskriminalamt (LKA) hatte Ermittlungen aufgenommen, nachdem der Rostocker Linke-Politiker Steffen Bockhahn einen Telegram-Post öffentlich gemacht hatte, der der Querdenkerszene in Mecklenburg-Vorpommern zugerechnet wird. In dem inzwischen gelöschten Hass-Post hieß es, „Sie wird abgeholt, entweder mit dem Streifenwagen in Jacke oder mit dem Leichenwagen, egal wie sie wird abgeholt.” Anfang Dezember hatten Demonstranten nach Polizeiangaben versucht, zum Wohnhaus Schwesigs in Schwerin zu marschieren, wurden daran aber gehindert.

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Bundesweit einheitliche Corona-Regeln

Manuela Schwesig (SPD) fordert angesichts der Omikron-Welle möglichst einheitliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf Bundesebene. „Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern bereits strenge Maßnahmen eingeführt, die wir uns jetzt bundesweit erhoffen, zum Beispiel 2G-Plus. Also Zutritt zu vielen Innenbereichen nur noch für Geimpfte oder Genesene plus Test”, sagte Schwesig dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” (Donnerstagsaugabe) mit Blick auf die anstehende Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag.

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Zudem seien neben Impfungen und Masken Kontaktbeschränkungen das wirksamste Mittel. Die Notwendigkeit zu einer Verschärfung der Regeln machte die SPD-Politikerin vom Impffortschritt abhängig.

Verkürzung der Quarantänedauer

Bei der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geforderten Verkürzung der Quarantänedauer will Schwesig die Empfehlungen der Experten am Freitag abwarten. Sie stimme Lauterbach aber im Ansatz zu, dass niemand länger in Quarantäne gehen sollte als nötig. Rückendeckung bekam auch ihre Parteifreundin und Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese, die sich vom Bund die erneute Feststellung der pandemischen Lage von nationaler Tragweite wünscht.

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Die Ministerpräsidentin im Nordosten machte in dem Interview klar, dass, selbst wenn die Omikron-Variante schlussendlich zu milderen Krankheitsverläufen führt, sie wegen der hohen Fallzahlen dennoch besorgt um die Belastung der Krankenhäuser ist. „Die Krankenhäuser sind jetzt schon schwer belastet, das Personal ist seit zwei Jahren im Stressmodus. Das dürfen wir nicht überreizen”, sagte Schwesig.

Sternsinger bei Schwesig

An diesem Donnerstag hat Schwesi eine Sternsinger-Gruppe der katholischen Don-Bosco-Schule in Rostock empfangen. Zu Landtagspräsidentin Birgit Hesse kommen demnach „Heilige Drei Könige” aus der katholischen Kita St. Anna in Schwerin. Die Sternsingeraktion 2022 steht unter dem Motto „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.”

Die Sternsinger-Aktion der katholischen Kirche, bei der Kinder als „Heilige Drei Könige” verkleidet Spenden für Kinder in Not sammeln, steht erneut im Zeichen der Corona-Pandemie.

Die Aktion Dreikönigssingen ist den Angaben zufolge die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Vor einem Jahr seien bundesweit mehr als 38,2 Millionen Euro zusammengekommen. In Mecklenburg-Vorpommern sammelten die Sternsinger demnach fast 124.000 Euro.