Mecklenburg-Vorpommern geht von Montag (0.00 Uhr) an in einen Shutdown, um die hohe Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen zu senken. Schulen, Kitas, Museen, Bibliotheken und die meisten Geschäfte werden geschlossen.
Friseure, Baumärkte, Blumen- und Buchläden dürfen geöffnet bleiben, ebenso der Lebensmittelhandel, Banken, Drogerien und Apotheken. Private Treffen dürfen nur noch mit einer Person außer dem eigenen Hausstand stattfinden.
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Strikte Einreisebeschränkungen
Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper von außerhalb des Bundeslandes dürfen nicht nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Touristische Ausflüge in den Nordosten waren zuvor schon verboten.
Die Verordnung soll zunächst für vier Wochen gelten. Wenn die Infektionszahlen unter die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 sinken, sollen zunächst die Kitas und Schulen schrittweise wieder geöffnet werden. Am Sonntag war sie auf über 150 gestiegen.
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Die Corona-Zahlen sind seit Ostern noch einmal deutlich angestiegen. Neu an der Lage ist, dass erstmals das ganze Land betroffen ist. Wir stehen an der Schwelle zum Hochrisikogebiet. Deshalb werden die Schutzmaßnahmen verstärkt. ➡️ https://t.co/h8V9smPuQ1 pic.twitter.com/GY0ItRebaS
— Manuela Schwesig (@ManuelaSchwesig) April 18, 2021
501 Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist am Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern weiter gestiegen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) berichtete, wurden am Sonntag 190 neue Fälle gezählt, am Samstag waren es 311. Damit stieg die Gesamtzahl der bestätigten Fälle in Mecklenburg-Vorpommern auf 36.346.
Am vergangenen Wochenende waren 517 Neuinfektionen gezählt worden. Am Sonntag sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem, weil am Wochenende weniger getestet wird.
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Sieben-Tage-Inzidenz
Auch die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 150,2. Am vergangenen Donnerstag lag sie schon einmal bei 157,9. Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen stieg um einen auf 927. Als von einer Corona-Infektion genesen gelten 31.099 Menschen.
Der Rostocker Infektiologe Emil Reisinger ging davon aus, dass die Zahl der Neuinfektionen noch mehrere Tage auf hohem Niveau verharren wird. Der Mediziner appellierte an die Menschen im Land, die Kontaktbeschränkungen einzuhalten und die Maskenpflicht zu beachten.
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Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Vorpommern-Greifswald stieg mit 212,2 wieder auf einen Wert von über 200. Mit 177,5 folgen gleichauf die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte. Den geringsten Wert verzeichnete Nordwestmecklenburg mit 97,3.
Bisher 403.825 Corona-Schutzimpfungen in MV
Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-Patienten liegt mit Stand Sonntag derzeit bei 272 – das sind zwölf weniger als am Samstag. 72 Corona-Patienten befanden sich auf Intensivstationen, einer mehr als Vortag.
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Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden im Nordosten mit Stand Samstag bislang 403.825 Corona-Schutzimpfungen verabreicht. 303.992 Menschen erhielten eine erste Impfdosis, 99.833 auch die zweite.
Im Vergleich der Inzidenzen aller 16 Bundesländer von Samstag liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 146,8 im Mittelfeld. Den besten Wert haben weiter Schleswig-Holstein mit 73,2 und Niedersachsen mit 117,2. Die höchsten Inzidenzwerte haben Thüringen (247,1) und Sachsen (233,6). Der deutsche Mittelwert lag am Samstag bei 162,3.