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So haben die Landwirte in MV demonstriert

Teterow / Lesedauer: 2 min

Niedrige Fleischpreise, keine kostendeckende Milchproduktion – die Landwirte haben viele Probleme. Ihre Arbeit soll sich künftig wieder mehr rentieren. Deshalb gab es nun wieder Proteste.
Veröffentlicht:03.12.2020, 14:53
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In Mecklenburg-Vorpommern haben Landwirte erneut mit mehreren Traktorenkorsos gegen die nach ihrer Auffassung deutlich zu niedrige Bezahlung ihrer Arbeit protestiert. Wie ein Sprecher des Bündnisses „Milchdialog” am Donnerstag sagte, fuhren etwa 100 Bauern mit mehr als 50 Landmaschinen vor die Tore von drei Molkereien in Wismar, Upahl (Nordwestmecklenburg) und Waren an der Müritz sowie vor den größten Schlachtbetrieb im Nordosten in Teterow (Landkreis Rostock). Dort wurden die Losungen „Antworten ungenügend – Nachsitzen!” in Klarsichthüllen oder auf Bettlaken gemalt befestigt und zurückgelassen.

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An den Traktoren, die mit Rundumleuchten unterwegs waren, standen Forderungen wie „Faire Marktbedingungen” oder auch „no farmers, no food, no future” (Keine Bauern, kein Essen, keine Zukunft). Die Bauern beklagen seit Wochen unter anderem „ruinöse Milch- und Fleischpreise”. Um überhaupt wieder kostendeckend arbeiten zu können, bräuchten sie 15 Cent mehr pro Liter Milch, für den sie derzeit im Schnitt 30 Cent bekommen. Zudem verlangen sie einen Euro mehr pro Kilogramm Rindfleisch, 50 Cent mehr pro Kilogramm Schweinefleisch sowie 20 Cent mehr pro Kilogramm Geflügel.

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Die Corona-Krise und die Afrikanische Schweinepest verschärfen diese Preissituation nach Ansicht des Schweriner Agrarministers Till Backhaus (SPD) weiter. Die Landwirte hatten den Molkereien, dem Schlachthof und auch anderen Verarbeitungsbetrieben vor einem Monat ihre Forderungen überreicht und waren mit den Antworten nicht zufrieden. Zuletzt waren mehrere Auslieferungslager großer Handelsketten blockiert worden.

Auf den angrenzenden Bundesstraßen wie der B104, B192 und B108 kam es zeitweise zu kleineren Staus. Dem Bündnis „Milchdialog” gehören unter anderem der Bund Deutscher Milchviehhalter und die Initiative „Land schafft Verbindung” an.