StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSo viel D-Mark werden bei uns noch umgetauscht

Alte Währung noch immer präsent

So viel D-Mark werden bei uns noch umgetauscht

Schwerin / Lesedauer: 2 min

In Mecklenburg-Vorpommern werden wieder mehr D-Mark in Euro getauscht. Doch woher kommt das Geld jetzt noch?
Veröffentlicht:26.12.2015, 11:35
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Fast eineinhalb Jahrzehnte nach der Einführung des Euro werden in Mecklenburg-Vorpommern immer noch Hunderttausende D-Mark zur Bank gebracht und eingetauscht. In den vergangenen Jahren stiegen die Summen sogar, wie aus aktuellen Zahlen der Bundesbank für den Nordosten hervorgeht. Im zu Ende gehenden Jahr 2015 wurden bisher knapp 616 000 D-Mark in den beiden Bundesbank-Filialen Rostock und Neubrandenburg getauscht (Stand: 16. Dezember).

Dafür erhielten die Besitzer fast 315 000 Euro, wie ein Bundesbank-Sprecher in Hamburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Banker zählten 2751 Transaktionen - das entspricht rund 114,45 Euro je Umtausch. Im gesamten Vorjahr waren im Nordosten bei 2865 Transaktionen rund 527 000 D-Mark in knapp 270 000 Euro getauscht worden, im Jahr 2013 wurden 469 000 D-Mark in knapp 240 000 Euro eingewechselt. Einen Höhepunkt hatte es 2012 mit rund 809 000 D-Mark gegeben, die in die beiden Bundesbank-Filialen in Rostock und Neubrandenburg gebracht wurden, im Jahr davor waren es 640 000 D-Mark.

Fast 13 Milliarden noch nicht umgetauscht

Über die Gründe für die Zunahme des Geldwechsels in den letzten Jahren rätseln auch Bundesbanker. «Wir fragen nicht, woher das Geld kommt», sagte Sprecher Christian Hecker in Hamburg. «Erst ab einer Summe von 15 000 Euro ist nach dem Geldwäschegesetz ein Ausweis vorzulegen und die Ausweisdaten sowie der wirtschaftliche Hintergrund der Transaktion werden erfasst.» Die meisten Tauschsummen lägen deutlich darunter.

In diesem Jahr wurden als höchster Umtauschbetrag in Rostock 26 000 D-Mark (13 293,59 Euro) registriert, in Neubrandenburg 34 900 D-Mark (17 844,09 Euro). Nicht alles Geld, das in Mecklenburg-Vorpommern getauscht wird, muss auch von dort stammen - etwa bei der Wohnungsauflösung des gestorbenen Onkels gefunden worden sein. Immer wieder gibt es Berichte, wonach Reisende aus Ländern, in denen die D-Mark früher als Zweitwährung galt - zum Beispiel Osteuropa - alte Bargeldbestände mitbringen und in Deutschland eintauschen.

D-Mark-Scheine oder -Geldstücke können in allen Filialen der Bundesbank kostenlos und zeitlich unbegrenzt umgetauscht werden. Geld ist noch genügend vorhanden. Nach Angaben der Bundesbank sind bis zum 30. November 2015 rund 12,9 Milliarden D-Mark nicht umgetauscht worden: 6,1 Milliarden in Banknoten und 6,8 Milliarden in Münzen. Gut die Hälfte des Geldes wird in Sammlungen vermutet.