Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen des Landes einen Impfzwang für Beschäftigte in der Branche gefordert. „Es ist mein Ziel, eine Impfpflicht für Pflegepersonal rechtssicher hinzubekommen“, sagte Drese dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ (Samstag). So sollten die Menschen geschützt werden, die besonders anfällig für eine Corona-Infektion sind. Dazu zählen Bewohner von Seniorenzentren.
Die Impfpflicht muss laut Drese bundesweit im Infektionsschutzgesetz geregelt werden. Wegen juristischer Schwierigkeiten sei das in diesem Winter voraussichtlich noch nicht zu erreichen.
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Advents- und Weihnachtsfeiern müssen untersagt werden
In den kommenden Tagen solle zunächst die Landesverordnung verschärft werden. Danach müssten sich Mitarbeiter oder Bewohner von Pflegeheimen einem PCR-Test unterziehen, wenn Symptome auftreten. Zudem sollen große Versammlungen in den Heimen, die für alle zugänglich sind, verboten werden. „Es ist leider noch nicht die Zeit für große Advents- und Weihnachtsfeiern, wir müssen das untersagen“, betonte Drese.
Seit Ende des Sommers habe es neun Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen im Nordosten gegeben. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums 75 Prozent der Pflegekräfte geimpft.
Im brandenburgischen Schorfheide am Werbellinsee sind nach einem Corona-Ausbruch acht Bewohner gestorben, wie der RBB am Freitag berichtete. Laut dem örtlichen Gesundheitsamt betrug die Impfquote beim Personal der Einrichtung nur rund 50 Prozent.
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