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Funklöcher in MV

Spatenstich für ersten vom Land errichteten Mobilfunkmast

Gollin / Lesedauer: 2 min

Die Landesregierung will mit eigenen Funkmasten die Funklöcher in Mecklenburg-Vorpommern schließen. In Göllin hat nun der Bau des ersten Mastes begonnen.
Veröffentlicht:30.04.2022, 16:11
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Mit dem Spatenstich durch Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) in Göllin (Landkreis Rostock) hat der Bau des ersten landeseigenen Mobilfunkmastes offiziell begonnen. „Der heutige Spatenstich für den ersten Funkmast, der im Auftrag des Landes errichtet wird, ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung gerade in den ländlichen Räumen unseres Bundeslands“, sagte Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) am Freitag in Göllin.

Funklöcher zu schließen

Die eigens gegründete Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft soll helfen, die Funklöcher in dünn besiedelten Regionen zu schließen. Ziel ist die flächendeckende Versorgung Mecklenburg-Vorpommerns mit laut Digitalisierungsministerium „zeitgemäßem Mobilfunk“. Für die privaten Mobilfunkbetreiber sei der Bau eigener Funkmasten dort nicht wirtschaftlich. Den Angaben zufolge werden die Masten nach der Fertigstellung an die Mobilfunkanbieter vermietet. Diese können dann ihre Antennen anbringen.

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Wie viele Masten das Land insgesamt noch errichten will, könne man im Moment nicht sagen. Hintergrund sei, dass mindestens ein Netzbetreiber vorher verbindlich zugesagt haben müsse, den Mast auch zu nutzen. Verhindert wird ein Bau laut Ministerium zudem dann, wenn ein privater Anbieter innerhalb der kommenden drei Jahre selbst eine Investition plant. Nach einem sogenannten Markterkundungsverfahren im Vorjahr – bei dem bestehende Versorgungslücken identifiziert wurden – ist man den Angaben zufolge aktuell im Austausch mit den Netzbetreibern.

Laut Informationen des Mobilfunkanbieters Vodafone wird der Funkmast in Göllin nach seiner Fertigstellung von dem Unternehmen als einzigem Anbieter genutzt. „Neben diesem Standort liegen uns zunächst 30 weitere mögliche Mobilfunkstandorte zur Schließung weißer Flecken in der Region vor. Wir sind sehr daran interessiert, auch hier unsere moderne Technik zu installieren“, sagte ein Sprecher.

Der CDU-Fraktion im Landtag geht der Ausbau durch die im Jahr 2020 gegründete Landesgesellschaft nicht schnell genug. Der wirtschaftspolitische Sprecher Wolfgang Waldmüller sagte mit Blick auf den zugehörigen Landtagsbeschluss im April 2019: „Führt man oben genannte Rechnung fort, könnte sich die Anzahl an Landesfunkmasten – bei gleichbleibendem Elan – bis 2025 auf nahezu zwei verdoppelt haben“.

Waldmüller verweist auf die Bundesnetzagentur und sieht einen Bedarf von rund 300 Mobilfunkmasten (Stand Ende 2021) im Land. Da die Reichweite mit jeder neuen Mobilfunkgeneration abnehme, werde der Bedarf zudem weiter steigen.

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