Direkt unter dem Finnwalskelett im Chor der Katharinenkirche sind Archäologen beim Umbau des Meeresmuseums in knapp einem Meter Tiefe auf das Feldsteinfundament einer Vorgängerkirche gestoßen. „Wir gehen davon aus, dass es sich hier um die Kapelle des ehemaligen Rügenfürsten Jaromar II. handelt“, sagte Grabungsleiter Jörg Ansorge. Der Fürst habe seinerzeit auf dem höchsten geografischen Punkt von Stralsund seinen Hof errichten lassen und das Anwesen später den Dominikanermönchen überlassen, die im Jahre 1251 das Katharinenkloster gegründet hatten.
Umbau wird bis 2024 andauern
Das ehemalige Kloster war in den 1950er Jahren zu einem Museum geworden. Heute sind in der imposanten mittelalterlichen Klosteranlage die Ausstellungen des Stadtmuseums und des Meeresmuseums zu sehen, das derzeit geschlossen ist und bis 2024 komplett umgebaut wird.
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Bei den Untersuchungen stießen die Experten auch auf mehrere Überreste von Bestattungen. Unter anderem fanden sie drei aus Backsteinen gemauerte Gruftanlagen und zwei Erdgräber, in denen vermutlich herausragende Mitglieder der Stifterfamilie und später auch des pommerschen Herzogshauses bestattet wurden.
Funde sollen in Ausstellung integriert werden
Freigelegt wurden zudem diverse Schmucksteine und -kacheln, darunter eine Kachel, die vermutlich einen Seestern zeigt. Dieser Fund habe das Zeug, das Maskottchen für das neue Meeresmuseum zu werden, sagte Museumsleiter Andreas Tanschus. Kommende Woche wolle die Museumsleitung mit ihrem Architektenteam beraten, wie die Funde zumindest ansatzweise in die künftige Ausstellung integriert werden könnten.