StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernStart in die Grüne Woche mit Pralinen und Bier aus MV

Messe

Start in die Grüne Woche mit Pralinen und Bier aus MV

Berlin / Lesedauer: 4 min

Bereits der Auftakt der Grünen Woche zeigte deutlich: Köstlichkeiten aus MV haben einen guten Ruf. Nach zwei Jahren Corona-Pause gibt es offenbar viel Lust auf Genuss.
Veröffentlicht:21.01.2023, 18:06

Artikel teilen:

Schon am ersten Messetag wussten viele Besucher der Internationalen Grünen Woche in Berlin offensichtlich ganz genau, wo besonders schmackhafte Köstlichkeiten auf sie warten. Buspilotin Dorine Langer und ihr Team von Schuy-Reisen brachten gleich knapp drei Dutzend Besucher aus dem hessischen Limburg an die Stände aus der Seenplatte und Vorpommern. „In die MV-Halle kommen wir nicht zum Probieren, sondern zum Genießen“.

MV bei der Grünen Woche: Fische, Wurst und Lümmel buhlen um die Kunden-Gunst

Wurst ist ein Aushängeschild für den Norden

Die gebürtige Belgierin drehte am Freitagmorgen selbst schon die zweite Runde durch die Angebote und konnte nicht ohne kleine Kostprobe an der Käsemanufaktur Müritz GmbH vorbeiziehen. Besonders beliebt waren dort der nussige Scheunenkäse mit Bockshornklee und der Moorkäse, dessen Aussehen seine Erfinder an die heimischen Moore erinnerte.

Außerdem interessant: So will Pasewalk in Berlin für sich werben

Auch der Ueckermünder Fleischer Robert Kriewitz bemerkte früh, welch Sogwirkung Spezialitäten aus der Region haben. Besonders Feinschmecker aus Süddeutschland ziehe seiner Erfahrung nach die Wurst aus dem Nordosten an. Am Morgen waren aber erst mal Mettbrötchen und Schmalzbrote gefragt.

Pralinen mit vier verschiedenen Füllungen

Wer es lieber süß mochte, wanderte wenige Meter weiter zu Torsten Riel aus Greifswald. Seine Schokoladenmanufaktur präsentiert Handgefertigtes in ungewöhnlichen Farben und Formen, wie Regenbogenpralinen mit vier verschiedenen Füllungen. „Ein Tag ohne Schokolade ist machbar, aber sinnlos“, so Riel. Dass schon am ersten Tag viele den Weg zur Messe gefunden haben, zeige, dass die Menschen nach zwei Jahren Pause wieder Genuss erleben wollten.

Lesen Sie auch: Schwesig wirbt für Produkte aus MV

Rappelvoll waren die Gänge in den ersten Stunden nach Eröffnung allerdings noch nicht. Holger Schwaßmann von der Gülden Tor GmbH aus Neubrandenburg überraschte das keinesfalls. Erfahrungsgemäß würden ab Samstag mehr Besucher an die Stände strömen. Die MV-Halle sei auf dem Messegelände zumindest gut positioniert. Gäste würden direkt dorthin geleitet werden.

Lesen Sie hier: Grüne Woche: Herausforderungen der Branche so groß wie nie

Am Morgen wurden Schnäpse wie Tollense-Kräuter oder Mecklenburger Sanddornlikör zwar noch nicht allzu oft probiert. Besucher gönnten sich zunächst etwas Leichtes wie Brause nach DDR-Rezept. Die Lust auf Hochprozentiges komme aber noch, war Schwaßmann überzeugt. „Wir geben Gas.“

Bier geht besser als alkoholfreie Alternativen

Lust auf Bier hatten viele Gäste wiederum bereits vor dem Mittag, berichtete Matthias Tietten von der Darguner Brauerei GmbH. Das beliebte Pilsener sei selbst in den Morgenstunden öfter eingeschenkt worden, als die vielen alkoholfreien Alternativen im Sortiment. In den vergangenen Jahren habe die Darguner Brauerei ihre Marke ganz neu aufgestellt. Mit Erfolg: Das Unternehmen habe damit einem leichten Umsatzrückgang, der sich kurz vor der Corona-Pandemie einstellte, entgegenwirken können.

„Die Grüne Woche lebt“, schätzte Till Backhaus (SPD) ein, der am Freitag in der MV-Halle als Gastgeber auftrat. Der Landwirtschaftsminister sah sich durch den Zulauf der Menschen darin bestätigt, dass die erneute Vertretung des Landes mit einer eigenen Halle eine gute Idee gewesen ist. 60 Unternehmen und Institutionen aus Mecklenburg-Vorpommern würden sich eine Woche lang präsentieren. „Das erfüllt mich mit Stolz.“ Das Land habe die vergangenen Krisen aus seiner Sicht gut bewältigt. Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern hätten stets hundert Prozent gegeben.

Auch interessant: Landwirt aus Vorpommern stellt sich bei Grüner Woche kritischen Fragen

Backhaus hofft überdies, dass die Besucher einen Eindruck davon bekommen, mit welchem Aufwand und welcher Hingabe Lebensmittel produziert werden – egal ob sie aus Bioproduktion oder konservativer Landwirtschaft stammen. „Es ist ein hochkomplexes Zusammenspiel.“ Sein Ziel für die kommende Woche ist ehrgeizig. Der Landwirtschaftsminister möchte, dass die MV-Halle wieder zu den beliebtesten der Messe zählt.

Genuss und Lebensfreude mal wieder im Vordergrund

Mit etwas weniger Druck besuchte Thomas Diener, Landwirt, Kreistagspräsident der Mecklenburgischen Seenplatte und Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für Agrar-, Fischerei-, Forst- und Jagdpolitik die Grüne Woche in Berlin. Er wertschätzt nach eigener Aussage den Umstand, dass in Zeiten, in denen Ernährung zum Politikum wird, auch mal wieder Genuss und Lebensfreude im Vordergrund stehen darf. „Essen muss in erster Linie schmecken.“ Außerdem werde gerade im strukturschwachen Nordosten Wert darauf gelegt, dass dies auch bezahlbar sei.