Im maritimen Industrie- und Gewerbepark Stralsund haben am Mittwoch die Stralsunder Spezialfirmen Ostseestaal und Ampereship eine neue Elektrofähre auf Kiel gelegt. Die 37 Meter lange und 13,5 Meter breite Elektro-Autofähre war im März von der Stadtverkehr Lübeck GmbH bestellt worden. Sie soll den Lübecker Stadtteil Travemünde mit der ebenfalls zur Hansestadt gehörenden Halbinsel Priwall verbinden.
Fähre bis zu 24 Stunden im Einsatz
Nach der Auslieferung der Luxus-Expeditionsyacht „Crystal Endeavor“ im Juni vergangenen Jahres ist die sogenannte Doppelendfähre der erste Schiffsneubau auf dem Gelände der ehemaligen Volkswerft. Ostseestaal hatte bereits im Herbst 2017 am Strelasund mit der „Sankta Maria II“ die weltweit erste Elektro-Autofähre für Binnengewässer gebaut und im vorigen und in diesem Jahr insgesamt vier weitere elektrische Passagierschiffe abgeliefert.
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Die neue Autofähre kann für die 240 Meter lange Überfahrt über die Trave komplett emissionsfrei bis zu 300 Personen sowie 15 Fahrräder und 18 Pkw beziehungsweise 12 Pkw und 2 Lkw an Bord nehmen. Das Schiff verfügt zwar über einen Dieselgenerator, soll aber künftig entweder mit Wasserstoff oder Batterievollelektrik betrieben werden, wie Ampereship-Manager Ingo Schillinger mitteilte. Angetrieben von zwei 231-kW-Elektroaggregaten werde die Autofähre täglich bis zu 24 Stunden mit einer Geschwindigkeit zwischen 6 und 14 Kilometern pro Stunde auf der Trave im Einsatz sein.
In dem Firmenverbund wurden bisher 14 Elektro-Solarschiffe gebaut. Nach der Ablieferung eines Elektro-Solar-Fahrgastschiffes für 300 Personen für die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH in Konstanz (Baden-Württemberg) vor wenigen Wochen sei die Elektro-Autofähre für Lübeck ein weiteres Schiff in „neuen Leistungs- und Größendimensionen“, sagte Schillinger.