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Kein Ende in Sicht

Strom kostet so viel wie nie

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Energiekosten haben neue Höchststände erreicht. Allerdings verschieben sich die Gewichte unter den Bundesländern. In MV klettern die Preise nicht mehr ganz so schnell wie bisher.
Veröffentlicht:11.01.2020, 18:09

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Die Strompreise in Deutschland haben zu Jahresbeginn eine Schallmauer durchbrochen. Mit einem Durchschnittspreis von 30,01 Cent je Kilowattstunde erreichen die Kosten für Elektrizität ein Allzeithoch, wie das Vergleichsportal Verivox errechnet hat. Der Preisanstieg liege bei 4,1 Prozent und damit deutlich über der allgemeinen Teuerung von 1,4  Prozent im vergangenen Jahr.

„Damit müssen Verbraucher in diesem Jahr die bisher höchsten Strompreise schultern“, sagte Verivox-Energieexperte Valerian Vogel. Erstmals seit langer Zeit liegt aber der Preisanstieg in Brandenburg mit 2,7 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern mit 3,3 Prozent hinter dem Bundestrend.

Strom-Versorger erhöhen die Preise

Zum Jahreswechsel hat deutschlandweit gut die Hälfte der mehr als 800 Grundversorger die Preise erhöht, darunter auch die Stadtwerke in Neubrandenburg, Neustrelitz und Schwedt. Die Stromrechnung einer dreiköpfigen Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden steigt damit im Mittel um 67 Euro pro Jahr.

Nach Ansicht von Vogel ist ein Ende des Preisanstiegs noch nicht in Sicht. Bereits für Februar und März hätten 35 Versorger Preiserhöhungen von rund sieben Prozent angekündigt. „Wir rechnen damit, dass das Strompreisniveau im Jahresverlauf weiter ansteigt. Viele der großen Energieunternehmen haben ihre Preisanpassungen in den weiteren Jahresverlauf geschoben“, erklärte Vogel.

Brandenburg und MV auf Rang 5 und 6

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind wegen des niedrigeren Preisanstiegs in der Rangliste vom 3. und 4. Platz auf Rang 5 und 6 der teuersten Bundesländer abgestiegen.

Diese Tendenz hatte sich bereits angedeutet: Der Regionalversorger Edis, der in beiden Ländern rund 79 .000 Kilometer Stromleitung betreibt, hatte nur eine geringfügige Anhebung der Netzkosten in diesem Jahr angekündigt. Neben den Umlagen für Erneuerbare Energien waren die Kosten für Ausbau und Betrieb der Stromnetze in der Vergangenheit ein wesentlicher Preistreiber.

Trotzdem müssen Verbraucher im Nordosten immer noch überdurchschnittlich viel für Strom zahlen, auch wenn sich der Abstand zum Mittelwert verringert. Am teuersten ist Strom erstmals in Hamburg, gefolgt von Schleswig-Holstein.

Im kommenden Jahr sollen die Haushalte im Gegenzug für höhere Preise für Benzin und Diesel im Rahmen des Klimapakets entlastet werden, bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr zum Beispiel um rund 78 Euro.