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Corona-Krise

Studenten sollen in Schulen in MV aushelfen

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Studenten sollen während der Corona-Krise in den Schulbetrieb eingearbeitet werden. Das ist eine der Hilfsmaßnahmen, die die Landesregierung jetzt auf den Weg bringt.
Veröffentlicht:01.03.2021, 14:21

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Die Corona-Krise macht Schülern, Eltern und Lehrern zu schaffen. Um den Schulbetrieb während der Pandemie besser zu organisieren, hat das Bildungsministerium in Schwerin jetzt ein Unterstützungsprogramm auf den Weg gebracht. Der Einsatz von Lehramtsstudenten, wie er von Eltern- und Lehrerverbänden gefordert worden war, ist eine von drei Säulen des Programms.

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„Es gibt viele Bereiche, in denen Lehramtsstudierende an den Schulen tätig werden können“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). Sie könnten Lehrer und Schüler vor Ort unterstützen. Wie diese Hilfe aussehen soll, entscheiden demnach die Schulen selbst, je nach den Bedürfnissen. Neben Berufserfahrung profitieren Studenten dabei auch in einem weiteren Aspekt: „Sie sammeln praktische Erfahrungen vor Ort und kommen so auch in Kontakt mit einer Schule, an der sie nach ihrem Studium vielleicht ihre Berufstätigkeit aufnehmen wollen. Viele Studierende haben derzeit aufgrund der corona-bedingten Schließungen keinen Nebenjob. Mit diesem Programm können sie sich etwas hinzuverdienen”, so Martin.

2500 Euro pro Schule zusätzlich

Das Unterstützungsprogramm des Landes sieht weiterhin vor, dass jeder Schule bis zum Ende dieses Schuljahres im Juni 2500 Euro zusätzlich zur Verfügung stehen. Damit sollen weitere externe Hilfsleistungen bezahlt werden, zum Beispiel für Aufsichten zur Sicherstellung der Hygienemaßnahmen im Schulalltag. Zudem soll jeder Schüler in MV kostenfrei bis zu 30 Nachhilfestunden bei einem privaten Anbieter nehmen dürfen – sobald die privaten Bildungsanbieter ihre Lernangebote wieder durchführen können.

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Das Hilfsprogramm ist durchaus sinnvoll, hieß es von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV). In der Praxis muss sich aber erst noch zeigen, ob die Voraussetzungen an den Schulen dafür gegeben sind. „Es stellt sich die Frage der niederschwelligen Zugänglichkeit. Da muss einerseits die Mobilität für Lehramtsstudierende sichergestellt sein, die sich ansonsten im Umfeld ihrer Universität bewegen können, aber wegen des parallel laufenden Studiums auch nicht darüber hinaus”, sagte der GEW-Landesvorsitzende Maik Welm. Bei den externen Förderstunden müssten hingegen gerade die Eltern mobil sein, wenn sie im ländlichen Raum leben. „Wir befürchten, dass es gerade die bildungsfernen oder wirtschaftlich schlechter gestellten Familien sind, die diese Angebote nicht wahrnehmen können”, so Welm.

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Die neue Unterstützung sei ein Schritt, die Bedingungen im Schulbetrieb müssten laut der GEW aber noch angepasst werden. Mehr dauerhaftes Personal für kleinere Gruppen und eine bessere individuelle Förderung in den Schulen seien dafür notwendig.