StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernStundenausfall an MV-Schulen fast unverändert

Zwei Prozent

Stundenausfall an MV-Schulen fast unverändert

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Der Anteil der Ausfallstunden liegt seit fünf Jahren konstant bei etwa zwei Prozent. Das ist zwar 50 Prozent weniger als noch vor 15 Jahren. Doch trotz zusätzlicher Vertretungslehrer geht die Quote nicht noch mehr nach unten.
Veröffentlicht:09.04.2017, 10:21
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Trotz der Einstellung von Vertretungslehrern geht der Anteil ausgefallener Schulstunden in Mecklenburg-Vorpommern nicht weiter zurück. Wie aus der jetzt vorliegenden Unterrichtsstatistik hervorgeht, mussten im Schuljahr 2015/2016 zwei Prozent aller Stunden an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen ersatzlos gestrichen werden. Damit lag der originäre Unterrichtsausfall auf dem Niveau der vergangenen vier Schuljahre.

Unberücksichtigt blieben dabei Ausfallstunden aufgrund von Unwetter oder Lehrerstreik. Vor allem im Zuge von Tarifverhandlungen, die es im vorigen Schuljahr nicht gab, können die Ausfallstunden schnell nach oben schnellen.

Größte Lücke entsteht an Berufsschulen

Wegen Krankheit, Prüfungseinsätzen oder Fortbildungsveranstaltungen mussten die Schulleiter im Vorjahr bei 10,2 Prozent aller Unterrichtsstunden pädagogischen Ersatz organisieren. Der Anteil am Gesamtstundensoll lag damit etwas niedriger als im Schuljahr davor. Am ehesten gelang es an den Grundschulen, Vertretungen zu organisieren. Dort fielen letztlich 0,7 Prozent der Stunden aus.

An den Regionalschulen waren es laut Statistik 2,6, an den Gymnasien 2,8 Prozent. Die größten Lücken entstanden erneut an den Berufsschulen, an denen im Schuljahr 2015/2016 durchschnittlich 5,9 Prozent der Stunden ausfielen. Das war minimal weniger als im Schuljahr davor.

Zahl der Pädagogen in Teilzeit deutlich gesunken

Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) äußerte Verständnis für den Unmut von Eltern, wenn Stunden ausfallen. "Jede ausgefallene Unterrichtsstunde an den Schulen ist eine zu viel", sagte sie. Das Land habe an allen Schularten Stellen für Vertretungslehrkräfte eingerichtet, um den Unterrichtsausfall so niedrig wie möglich zu halten und damit auch einen neuerlichen Anstieg verhindert. "Darüber bin ich sehr froh", sagte Hesse. Doch werde es an kleinen Schulen mit wenigen Lehrern immer schwerer, Vertretungsunterricht abzusichern.

Mit dem Ende des Lehrerpersonalkonzepts war die Zahl der Pädagogen in Teilzeit, die unkompliziert Zusatzstunden übernehmen konnten, deutlich gesunken. Während im Schuljahr 2008/2009 noch 9 Prozent des drohenden Unterrichtsausfalls an Grundschulen mit Hilfe erhöhter Regelstundenzahl abgewendet werden konnte, waren es 2015/2016 nur noch 2 Prozent. Der Anteil der Vertretungslehrer daran verdreifachte sich im gleichen Zeitraum von 9 auf fast 27 Prozent. Fast 30 Prozent des drohenden Unterrichtsaufalls wurde im Vorjahr über die Zusammenlegung von Klassen verhindert. 2008/2009 waren es laut Statistik noch 44 Prozent gewesen.