Konzern aus Japan

Toshiba kommt nach Rostock

Rostock / Lesedauer: 2 min

Lange wurde um den Standort für die Produktion von Hybrid-Lokomotiven des japanischen Technologiekonzerns zwischen Kiel und Rostock gerungen. Nun hat sich Rostock durchgesetzt.
Veröffentlicht:23.01.2020, 16:41
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Der japanische Technologiekonzern Toshiba stellt seine Hybrid-Lokomotiven künftig in Rostock her. Im kommenden Jahr starten die Vorbereitungen für die Montage im Instandhaltungswerk der DB Cargo, wie Toshiba und DB Cargo am Donnerstag mitteilten. 100 Fahrzeuge seien von DB Cargo bestellt worden.

Damit hat sich Rostock in den mehrere Jahre dauernden Standortverhandlungen gegen Kiel durchgesetzt. Die Investitionen im Werk lägen zunächst im „mittleren einstelligen Millionenbereich”, die Zahl der neuen Arbeitsplätze liege im „mittleren zweistelligen Bereich”.

Lokomotiven leichter zu bedienen

Gemeinsam mit Toshiba würden mit dem alternativen Antriebskonzept aus Diesel und Batterien in einer entscheidenden Zukunftstechnologie Maßstäbe gesetzt, sagte Sigrid Nikutta, DB-Konzernvorstand für Güterverkehr und DB Cargo. „Wir sparen 30 Prozent Energie und eine Million Liter Diesel im Jahr.”

Zudem seien die Fahrzeuge dank moderner Technik leichter für die Mitarbeiter zu bedienen, betonte Nikutta. Die Batterien könnten mit erneuerbarer Energien aufgeladen werden. Die Loks werden hauptsächlich in Rangierbahnhöfen eingesetzt. Über den finanziellen Umfang des Lokomotivgeschäfts wurde nichts bekannt.

„Symbiose von DB Cargo und Toshiba”

Toshiba-Vizepräsident Takayuki Konno bezeichnete die Entscheidung als Beginn einer hervorragenden Zusammenarbeit. „Toshiba ist sehr stolz darauf, seine erste europäische Rangierlokomotive für DB Cargo zu entwickeln.” Sie vereine die hohen europäischen und japanischen Ingenieurstandards.

„Die Symbiose von DB Cargo und Toshiba bedeutet mehr gute und mehr nachhaltige Arbeit im Land”, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph. Die Entscheidung sei ein Bekenntnis zum Innovationsstandort Mecklenburg-Vorpommern.

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) bezeichnete den Technik- und Innovationsstandort Rostock als Lokomotive, die mit hervorragenden Standortbedingungen auch internationale Unternehmen anziehe. Er hob dabei die Arbeit vom Wirtschaftsministerium in Schwerin und dem Wirtschaftsförderer Rostock Business hervor.