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Nicht in den Keller

Tropen-Unwetter mit Starkregen in MV und Brandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Sturzfluten, Hagel und Starkwind: In den kommenden Stunden ist wettertechnisch mit allem zu rechnen.
Veröffentlicht:07.06.2021, 15:42

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Die Unwetterlage ist noch lange nicht vorbei. Auch in dieser Woche gibt es wieder Gewitter und Unwetter. Dabei kommt es auch wieder zu Sturzfluten. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist am Montagabend nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit Gewittern, Platzregen, Hagel und starken Windböen zu rechnen.

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Am vergangenen Wochenende haben Unwetter vor allem in Mittel- und Süddeutschland teilweise Millionenschäden angerichtet, teilt der Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetternet.de mit. Der Juni sei deutlich zu warm gestartet. Nach den ersten sechs Tagen liege die mittlere Temperatur deutschlandweit gesehen rund 3,8 Grad zu hoch.

Manche Orte heftig betroffen

Auf die Fläche von Deutschland gerechnet habe es wenig Niederschlag gegeben. Allerdings seien einzelne Orte heftig getroffen. Am vergangenen Wochenende kamen bei Unwettern ganz eng begrenzt ganze Monatsmengen runter. Bei einem Gewitter in Meuselwitz in Thüringen fielen fast 80 Liter Regen, bei einem weiteren Gewitter in Dillingen in Bayern wurden rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, informiert Dominik Jung. „Die Gefahr bleibt die gleiche: Die Gewitter ziehen kaum von Ort und Stelle. Es regnet immer wieder an der gleichen Stelle sehr stark.”

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Meist schütte es über einige Stunden auf die gleiche Stelle und das führe zu Sturzfluten. „Das hatten wir in den vergangenen Jahren immer wieder beobachtet.” Sind das schon die Auswirkungen des Klimawandels? „Das ist gut möglich”, sagt Dominik Jung vom Wetterdiens Q.met. „Wir beobachten nun schon seit einigen Jahren, dass sich im Sommer immer wieder diese stationären Sturzflut-Wetterlagen ausbilden.”

„Wir blubbern rum”

In den vergangenen Jahren gab es dadurch einen Millionenschaden. „In der aktuellen Woche bleiben uns diese Unwetter erhalten. Wir liegen im meteorologischen Niemandsland. Da gibt es ein Tief über Osteuropa und ein Hoch etwas westlich davon. Wir blubbern mittendrin rum, liegen zwischen zwei Luftmassen. Es ist schwül und gewittrig und genau über Deutschland bilden sich an der Luftmassengrenze immer wieder Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial.”

Der Juni ist bisher fast 4 Grad zu warm. Wer hätte das nach dem kalten Mai gedacht. Und der Monat bleibt warm, teilweise schwülwarm“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

Nicht in den Keller gehen

Der Tropensommer geht weiter. Die Luftmassen sind oft schwül und drückend. „Da empfinden wir auch 22 oder 23 Grad wie 28, 29 oder fast 30 Grad. Die hohe Luftfeuchte ist daran schuld. Dazu kommen immer wieder Gewitter mit Starkregen”, so Dominik Jung.

„Bei Sturzfluten nicht in den Keller gehen, es droht Überflutungsgefahr“, warnt der Wetterexperte. Am Dienstag wird es laut DWD in MV und Brandenburg zunächst heiter bis wolkig und meist trocken. Im Nachmittagsverlauf ziehen weniger Wolken auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 und 24 Grad. Mit Gewittern ist dann eher nicht mehr zu rechnen.